DÜSSELDORF | Die folgenschwere Bahn-Sabotage vom Wochenende soll auch im Düsseldorfer Landtag aufgearbeitet werden. Die Fraktionen von SPD und AfD haben jeweils Berichte der Landesregierung im Innen- und im Verkehrsausschuss beantragt.
Die SPD-Abgeordnete Christina Kampmann schreibt in ihrem Antrag für den Innenausschuss: “Es steht die Vermutung der Ermittlungsbehörden im Raum, dass es sich um einen gezielten ‘Probeangriff’ handelt und Insiderwissen vorhanden war.” Ihre Fraktion wolle daher den aktuellen Stand zu dem Anschlag auf Bahnkabel in Herne erfahren. Im Verkehrsausschuss will die SPD wissen, ob die Landesregierung einen Überblick über potenzielle Anschlagsziele in NRW habe.
Die AfD unterstellt indirekt, dass die Sabotage ihr gegolten haben könnte. So hatte die Partei am Samstag – dem Tag der Taten – zu einer Demo gegen die Energiepolitik der Bundesregierung in Berlin aufgerufen. Die Bahn sei somit im “unmittelbaren Vorfeld der bislang größten Energieproteste Deutschlands” zum Erliegen gekommen, erklärte die NRW-AfD-Fraktion in einer Pressemitteilung. Nun wolle man im Innen- und im Verkehrsausschuss erfahren, wie die Landesregierung die kritische Infrastruktur schützen wolle.
Am Samstagmorgen waren in Berlin und in Herne unverzichtbare Kabel für den Zugfunk der Bahn beschädigt worden. Über Stunden stand daraufhin der Schienenverkehr in weiten Teilen Norddeutschlands still. Unzählige Reisende waren an Bahnhöfen gestrandet. Der Staatsschutz der Polizei ermittelt. Der Innenausschuss des Landtags soll am 27. Oktober zusammenkommen.