Die S-Bahn Berlin plant künftig bei Verspätungen vereinzelte Halte ausfallen zu lassen. Auf diese Weise will man Zeit gewinnen, um den regulären Fahrplan möglichst wieder einzuhalten. Ein entsprechender Pilotversuch soll laut Medienberichten Ende Juli auf den Linien S 41 und S 42 der Berliner Ringbahn starten.
Wie von Seiten der Deutschen Bahn derzeit zu erfahren ist, will die S-Bahn Berlin in der kommenden Woche ein umfassendes Qualitätsprogramm der Öffentlichkeit vorstellen. Ziel sei es, die Zuverlässigkeit, betriebliche Qualität und die Kundeninformation deutlich zu verbessern. Zum angekündigten Qualitätsprogramm, welches 180 Bausteine umfasst, gehört auch ein Testlauf zur Steigerung der Pünktlichkeit. Mit dem angekündigten Pilotversuch will die S-Bahn testen, ob durch das Auslassen von Stationen die Einhaltung des Fahrplans verbessert werden kann.
Bei aufgestauten Verspätungen könnte laut Mitteilung der Deutschen Bahn ein einzelner Zug zwei Haltepunkte auslassen, damit der Verkehr anschließend wieder pünktlicher läuft. Der nachfolgende Zug soll dann wie gewohnt an allen Stationen halten. Die Fahrgäste im Zug und auf den Bahnsteigen sollen rechtzeitig informiert werden, falls es zu einer ungeplanten Durchfahrt kommt. Durch den Testlauf will die Bahn verhindern, dass Züge auf dem Ringnetz – wie es heute bei Verspätungen notwendig ist – komplett ausfallen müssen.
Laut S-Bahn-Chef Peter Buchner wird das Durchfahren an Stationen, zum Beispiel bei den Zusatzzügen zum Olympiastadion, bereits praktiziert. Sollte sich allerdings während des Pilotprojekts ergeben, dass die S-Bahn-Kunden diese Maßnahme nicht akzeptieren, wolle man sie nicht weiter verfolgen, so Buchner.
red