BREMEN | Die Bremer SPD-Fraktion hat sich in einem Schreiben an die sozialdemokratischen Fraktionsvorsitzenden in Bund und Ländern für eine Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket stark gemacht.
Nach dessen Auslaufen am 1. September solle es zunächst ein einjähriges Preismoratorium und ein einheitliches 365-Euro-Jahresticket geben. Dies solle analog zum derzeitigen 9-Euro-Ticket auf allen Strecken und in allen Verkehrsmitteln des ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) genutzt werden können, erläuterte Bremens SPD-Fraktionschef Mustafa Güngör am Mittwoch. Das Jahresticket sei dabei als Übergangslösung gedacht.
Gerade angesichts der andauernden Krisen sei es problematisch, wenn die Ticketpreise nach Ablauf der drei Monate des 9-Euro-Tickets einfach wieder auf das jeweilige Vor-Niveau angehoben oder gar erhöht würden, wie manche Verkehrsexperten das prognostizierten. Während des einjährigen Moratoriums sollten Bund, Länder, Kommunen und Verkehrsverbünde über eine nachhaltige und gerechte Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket beraten, so Güngör.
Bei der Finanzierung des Tickets sieht der Beschluss der Bremer SPD-Fraktion hauptsächlich den Bund in der Pflicht. “Wir präferieren bewusst ein Jahresticket und nicht weitere Monatstickets, um für die öffentliche Hand möglichst hohe Planungssicherheit zu gewährleisten”, hieß es in dem Bremer Beschluss. Das 9-Euro-Ticket sei eine Gelegenheit, die es nun mutig zu nutzen gelte. Ein günstiger und leistungsstarker Nahverkehr sei das Gebot der Stunde.