BONN | Die Konkurrenten der Deutschen Bahn bauen ihren Marktanteil aus – wenn auch in kleinen Schritten.
Für den Güterverkehr sind die nichtbundeseigenen Unternehmen bereits seit 2018 überwiegend zuständig, in 2021 stieg ihr Marktanteil von 54 auf 55 Prozent, wie aus der neuen “Marktuntersuchung Eisenbahnen” der Bundesnetzagentur hervorgeht. Im Personennahverkehr stiegt der Marktanteil der Bahn-Konkurrenten binnen eines Jahres von 33 auf 34 Prozent, im Fernverkehr verdoppelte er sich nach dem Corona-Einbruch wieder, allerdings auf vergleichsweise niedrigem Niveau: von zwei auf vier Prozent. Damit wurde wieder der Wert aus dem Jahr 2019 erreicht.
Erstmals seit Beginn der Markterhebungen der Bundesnetzagentur sanken im Jahr 2020 Umsatz und Verkehrsleistung in allen drei Verkehrsdiensten. Während der Rückgang im Schienengüterverkehr im einstelligen Prozentbereich lag, brach der Schienenpersonenverkehr mit Rückgängen zwischen 40 und 50 Prozent ein. Der Schienenpersonennahverkehr verlor im Jahr 2021 weitere 9 Prozent, während sich der Schienenpersonenfernverkehr um 7 Prozent erholte. Die Entwicklung im Schienengüterverkehr war in 2021 nicht mehr von der Pandemie geprägt, die Tonnenkilometer konnten um 8 Prozent gesteigert werden, so die Behörde.
Trotz der problematischen Verkehrsentwicklung haben die Unternehmen ihr Personal aber weiter verstärkt – mit rund 173.000 Vollzeitbeschäftigten waren bei den Eisenbahnverkehrs- und -infrastrukturunternehmen in 2020 rund 4 Prozent mehr Menschen beschäftigt als im Vorjahr, so die Bundesnetzagentur.