Nach Bahnunfall bei Ulm: Polizei prüft Ermittlungen gegen Busfahrer


BLAUSTEIN | Nach der Kollision eines Linienbusses mit einem Zug in Blaustein bei Ulm prüft die Polizei nun, ob sich der Busfahrer strafbar gemacht hat.

Der Mann habe durch sein Verhalten sich und andere in Gefahr gebracht, sagte eine Sprecherin der Polizei am Mittwoch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Bei den laufenden Ermittlungen werde deshalb auch geprüft, inwiefern der 39 Jahre alte Busfahrer gegen das Gesetz verstoßen habe.

Die Polizei hatte nach dem Unfall am Dienstag berichtet, dass der Busfahrer bei einem Stau aufgrund eines vorangegangenen Unfalls an dem Bahnübergang im Alb-Donau-Kreis auf die Gleise gefahren sei. Auf Rufe von Polizei und Rettungskräften habe der Mann nicht reagiert. Als dann die Schranken heruntergingen, konnte der Busfahrer nicht mehr von den Gleisen fahren und wurde mit seinem Bus von einer heranfahrenden Regionalbahn erfasst.

Der Busfahrer, der sich allein im Fahrzeug befand, wurde herausgeschleudert und schwer verletzt. Der Bus brannte aus, der Regionalzug entgleiste. Auch der Lokführer erlitt bei dem Unfall schwere Verletzungen. Elf der 74 Zugpassagiere wurden den Angaben zufolge leicht bis mittelschwer verletzt.

Die Polizei schätzt den Sachschaden auf rund 1,4 Millionen Euro. Der verunfallte Triebwagen wurde in der Nacht zum Mittwoch per Kran wieder aufgegleist und abtransportiert. Weil zudem die Gleise beschädigt wurden, wird der Abschnitt der Bahnstrecke Ulm – Sigmaringen voraussichtlich noch bis Ende dieser Woche gesperrt bleiben.


EVN | Foto: SEG ASB-Ulm