Mit Start des neuen Verkehrsvertrages Mitte Dezember 2017 wird die DB Regio AG bis einschließlich 2029 das Dieselnetz Allgäu – mit Ausnahme der Strecke nach Füssen – betreiben. 2013 hatten die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg (MVI) das Dieselnetz Allgäu in zwei Losen ausgeschrieben. DB Regio erhielt den Zuschlag für beide Lose.
Wie die Deutsche Bahn mitteilt, soll das derzeitige Fahrplankonzept vorerst und bis zur Inbetriebnahme der Elektrifizierung der Strecke Geltendorf-Memmingen-Lindau im Wesentlichen unverändert beibehalten werden. Für die Fahrgäste gebe es ab Dezember jedoch Detailverbesserungen – insbesondere im Service, so die Bahn. Denn künftig soll in jedem Zug ein Zugbegleiter an Bord sein, der den Reisenden für Fragen zur Verfügung steht. Fahrgäste sollen zudem von einer neuen Verkaufsstelle für Fahrkarten in Pfronten-Ried profitieren. Dort plant die DB, gemeinsam mit der Gemeinde zum Fahrplanwechsel ein Video-Reisezentrum zu eröffnen. Das Reisezentrum in Oberstdorf wird zudem künftig auch am Wochenende geöffnet sein und in der Urlaubssaison noch mehr persönlichen Beratungs- und Verkaufsservice anbieten.
Die neuen Dieseltriebfahrzeuge, die eine durchgehende Verbindung von München und von Ulm bis Pfronten ermöglichen, werden für Ende 2018 erwartet. Dann wird der neue Fahrzeugtyp der Baureihe VT 633 namens “Link”, den DB Regio beim Fahrzeughersteller PESA bestellt hat, zwischen Augsburg/München und Kempten sowie auf der Illertalbahn von Ulm über Kempten bis nach Oberstdorf, Pfronten, Lindau und Wangen zum Einsatz kommen.
„Bis die Fahrzeuge da sind, setzen wir im Dieselnetz Allgäu weiterhin Doppelstockzüge sowie Dieseltriebfahrzeuge der Baureihen VT 612 und VT 642 ein“, sagt Bärbel Fuchs, die zuständige Verkehrsvertragsmanagerin von DB Regio Bayern.
Die Neigetechnik-Fahrzeuge der Baureihe VT 612, die zudem weiterhin auf der Linie von Augsburg nach Oberstdorf und Lindau sowie ab Ende 2018 neu auch zwischen Augsburg und Memmingen mit Flügelzug nach Bad Wörishofen und bis zur Elektrifizierung der Strecke Geltendorf-Memmingen-Lindau ebenso zwischen München und Memmingen verkehren, werden nach und nach ein umfangreiches „Redesign“ erhalten. Sie bekommen einen Hublift, Videoüberwachung und ein neues Fahrgastinformationssystem. Auf großen Displays im Zug erscheinen künftig unter anderem Anschlussverbindungen und Baustelleninformationen. In die gesamte Flotte – dies umfasst die neuen PESA-Fahrzeuge als auch das Redesign der VT 612 – wird nach DB-Angaben ein dreistelliger Millionenbetrag investiert.
Die Fahrgäste können sich ab Fahrplanwechsel auch über neue Ticketangebote freuen. Mit dem Hopper-Ticket Allgäu 50 fahren Reisende in Nahverkehrszügen für 11,80 Euro auf Verbindungen bis zu 50 Kilometer hin und zurück. Eigene Kinder und Enkelkinder bis einschließlich 14 Jahren fahren kostenlos. Neu ist auch die Monatskarte Allgäu ab 9 Uhr. Sie gilt für beliebig viele Fahrten zwischen zwei Orten – der Preis für das Monatsticket errechnet sich je nach Verbindung.
red/DB