Bahnchef Lutz rechnet mit deutlich mehr Entschädigungszahlungen


BERLIN | Wegen zahlreicher Zugausfälle und Verspätungen rechnet die Deutsche Bahn für 2022 mit deutlich mehr Entschädigungszahlungen als in den Vorjahren.

Eine genaue Summe habe man noch nicht, sagte Bahnchef Richard Lutz kürzlich im Interview mit T-Online. „Aber ich erwarte, dass sie erheblich angestiegen ist.“ Nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden lag dies „nicht nur an den Verspätungen“, sondern auch daran, dass „deutlich mehr Fahrgäste“ als im Vorjahr unterwegs gewesen seien. Zudem sei es für Kunden nun leichter, die Entschädigungszahlungen über die DB-App zu beantragen.

Trotz der schlechten Pünktlichkeit der Bahn hat Lutz nach eigener Aussage noch nie einen Termin verpasst. „Das lag aber auch daran, dass ich die hoch belasteten Streckenbereiche und die davon betroffenen Verbindungen ganz gut kenne und ich mir entsprechende Zeitpuffer eingebaut habe“, erklärte der Bahnchef. „Auch ich habe in Einzelfällen Anschlusszüge verpasst und bin mit einer Verspätung von einer Stunde oder mehr angekommen. Das ist auch das, was die Fahrgäste zu Recht am meisten ärgert. Nicht die zehn Minuten Verspätung, die ein Fernverkehrszug derzeit im Durchschnitt verspätet ist.“

Die meisten Reisenden im Nah- und Fernverkehr bringe die Bahn pünktlich ans Ziel, betonte der Konzernchef. Ein zeitlicher Puffer sei immer von Vorteil – egal ob man lange Strecken mit dem Auto, mit dem Flugzeug oder eben mit der Bahn zurücklege. Wichtig sei natürlich, dass Fahrgäste „jederzeit erfahren, wann und wo die Verspätungsrisiken besonders groß sind“, so Lutz weiter. 2022 waren


EVN


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