Debatte um große Verkehrsverbünde in Sachsen-Anhalt


In Sachsen-Anhalt dominieren zwei große Verkehrsverbünde: Marego und MDV. Nicht in allen Landkreisen gelten die gleichen Tarife. Warum einige Regionen zurückhaltend sind.

In der Diskussion um eine Vergrößerung der Verkehrsverbünde in Sachsen-Anhalt gibt es auch Bedenken von Verkehrsunternehmen. Gegenwärtig gebe es keine Überlegungen, einem größeren Verbund beizutreten, teilte eine Sprecherin des Landkreises Mansfeld-Südharz mit.

Von 14 Landkreisen in Sachsen-Anhalt sind derzeit nach Angaben des Infrastrukturministeriums zehn an den beiden großen Verbünden Marego und MDV beteiligt. Vier Landkreise haben sich den Verbünden nicht angeschlossen, sodass beim Überfahren von Kreisgrenzen teils andere Tarife gelten.

Zwar gebe es auch Vorteile eines gemeinsamen Angebots, sagte die Geschäftsführerin der Halberstädter Verkehrs GmbH, Claudia Stein. Dazu zähle etwa ein gemeinsamer Auftritt und eine gemeinsame Angebotsplanung. Es sei aber auch mit Kosten verbunden. Und für diejenigen Fahrgäste, die das Deutschlandticket nutzen, spiele der Verbund ohnehin keine Rolle.

Kreise sehen höhere Kosten und weniger Flexibilität

Der Landkreis Mansfeld-Südharz gab an, dass Fahrpreiserhöhungen nur dann vermittelbar seien, wenn das vom größeren Verkehrsverbund angebotene Leistungsspektrum von einer großen Bevölkerungszahl auch tatsächlich genutzt werde. “Das ist aktuell nicht der Fall”, sagte Sprecherin Michaela Heilek.

Im Harz will man einen Beitritt zu einem größeren Verbund prüfen. Im Rahmen des Modellprojekts Harzbewegt laufe eine ergebnisoffene Prüfung, sagte der Geschäftsführer der Harzer Verkehrsbetriebe, Christian Fischer. Es werde geschaut, ob ein Beitritt auch unter Berücksichtigung der finanziellen Folgewirkungen sachgerecht sein könne. Diese Prüfung gelte es abzuwarten.


dpa