Die ÖBB setzen auch 2018 mit Beginn des neuen Schuljahres wieder auf zahlreiche Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung für Gefahren auf Bahnanlagen: Dazu gehören unter anderem Vorträge in Schulen, Plakate an Bahnhöfen und das Verteilen von Sicherheitsflyern. Aufgrund der positiven Resonanz appellieren zudem auch wieder “Schutzengel” an die Eigenverantwortung.
Mit Beginn des neuen Schuljahres haben die ÖBB wieder ihre jährliche Sicherheitskampagne unter dem Namen “Pass auf Dich auf” gestartet. Damit soll das sichere Verhalten in der Nähe von Bahnanlagen gefördert werden.
Nach Angaben der ÖBB waren im Jahr 2017 in Österreich 16 (im Vorjahr: 17) Menschen wegen unüberlegtem Handeln und Leichtsinn an Gleisanlagen zum Teil schwer verunglückt. Einige Unfälle gingen zudem tödlich aus. Besonders Jugendliche begeben sich laut ÖBB leider immer wieder aus Unwissenheit oder aufgrund falsch verstandener Mutproben in Lebensgefahr. 2017 wurden 66 Unfälle (im Vorjahr 74) mit Verletzungen an Eisenbahnkreuzungen gezählt. Sechs der Unfälle (im Vorjahr neun) endeten tödlich.
Bahnhöfe sind KEINE Spielplätze
Die Eisenbahn sei nach ÖBB-Angaben das sicherste Verkehrsmittel in Österreich. Aber auch auf Bahnanlagen gibt es Regeln, die beachtet werden müssen, damit gefährliche Situationen erst gar nicht entstehen:
- Vorsicht Eisenbahnkreuzung – Sicherheit hat Vorrang
- Sicherheitslinie – bleib auf der sicheren Seite
- Gleisüberschreiten ist lebensgefährlich
- Achtung Starkstrom – bereits in der Nähe besteht Lebensgefahr
Was bedeutet Eigenverantwortung?
- Halte deine Gegenstände fest! Gedränge, starker Wind oder der Luftzug durchfahrender Züge können Gegenstände in Bewegung setzen oder umstoßen.
- Beaufsichtige zu jeder Zeit Trolleys, Reisegepäck oder Kinderwagen! Kinderwagen im vorgesehenen Bereich abstellen und mit Bremse fixieren.
- Auf Bahnhöfen haben Roller, Skateboards, Fahrräder und andere Sportgeräte Pause. Sie dürfen nicht verwendet werden!
- Beachte die Lautsprecherdurchsagen und die Anzeigen auf den Zugzielanzeigen und Monitoren! Sie kündigen nicht nur deinen Zug an sondern weisen auch auf in Kürze durchfahrende Züge hin.
“Das Thema Sicherheit auf Bahnanlagen ist uns enorm wichtig, daher investieren wir viel Zeit und auch Geld in die Bewusstseinsbildung”, sagt Franz Seiser, Vorstand der ÖBB-Infrastruktur AG. “Vor allem Jugendliche müssen informiert und aufgeklärt werden, um Unfälle zu vermeiden – jeder Verunglückte ist einer zu viel.”
Im Eisenbahnverkehr gibt es Gefahren, die vielen Menschen oft nicht bewusst seien, erklärt das Bahnunternehmen. So können Züge im Gegensatz zu Autos nicht ausweichen und haben einen sehr langen Bremsweg: Ein Güterzug mit 100 km/h benötigt etwa 700 bis 1.000 Meter, um stehen zu bleiben – ein Auto mit derselben Geschwindigkeit nur rund 90 Meter.
2. Runde: Kampagne “Pass auf dich auf” – dein Schutzengel ist nicht immer für dich da…
Die Kampagne “Pass auf dich auf” appelliert an die Eigenverantwortung vor allem bei Jugendlichen. Sowohl sie als auch deren Eltern sollen dadurch wieder verstärkt auf die Gefahren rund um Bahnanlagen aufmerksam gemacht werden. Um das zu unterstreichen, wird zu jeder der vier potenziellen Gefahrensituationen (Gleise queren, Sicherheitslinie, Eisenbahnkreuzung, Starkstrom) ein Schutzengel gezeigt, der jedoch die nötige Aufmerksamkeit vermissen lässt. Entweder jongliert er auf einer Slackline, zappt durch die Programme oder macht Selfies. Die Aussage ist klar: “Dein Schutzengel ist nicht immer für dich da!” – Pass auf dich auf! Neben den Sujets setzen die ÖBB wieder auf emotional gestaltete Videos zu den möglichen Gefahrensituationen, die zur Diskussion anregen sollen.
Rund 100.000 Sicherheitsfolder für mehr Sicherheit
Die ÖBB verteilen “Pass auf dich auf” Sicherheitsfolder österreichweit an zahlreichen Bahnhöfen. Die wichtigsten Botschaften sind:
- Das Überschreiten der Gleise ist lebensgefährlich!
- Bahnhöfe sind keine Spielplätze! Warte am Bahnsteig hinter der Sicherheitslinie!
- Bahnstrom ist Starkstrom – schon in der Nähe besteht Lebensgefahr!
- Achte bei Eisenbahnkreuzungen auf herannahende Züge!
Kinder als “ÖBB-Sicherheitsbotschafter”
Nicht nur Eltern beeinflussen ihre Kinder, das gilt auch umgekehrt: Kinder und Jugendliche sollen daher mit der ÖBB-Sicherheitskampagne zu Botschaftern der Sicherheit werden und so ihre Familie informieren. Sind Jugendliche geschult und sicher im Umgang mit Gefahrenquellen, geben sie ihr Sicherheitswissen auch an ihr Umfeld weiter – insbesondere an ihre Familie, teilt die ÖBB mit. Durch informierte Kinder und Jugendliche sollen Unfälle an Bahnanlagen vermieden werden.
red/ÖBB
Titelfoto: © ÖBB