Bislang unbekannte Personen zwingen ICE in Hamburg-Wilhelmsburg zur Schnellbremsung

© Bahnblogstelle (Symbolbild)

Einer Mitteilung der Bundespolizeiinspektion Hamburg zufolge hielten sich am Mittwoch (21. März 2018), gegen 18:30 Uhr, zwei Personen – laut Zeugenhinweisen vermutlich Jugendliche – im Gleisbereich auf Höhe des S-Bahnhofs Hamburg-Wilhelmsburg (Thielenstraße, Brückenbereich) auf. Dabei querten die beiden Personen diverse Gleise der Fernbahn im laufenden Zugverkehr. Der 43-jährige Triebfahrzeugführer von ICE 273, auf dem Weg von Hamburg-Altona in Richtung Karlsruhe, entdeckte die beiden Personen im Gleisbereich. Aus einer Geschwindigkeit von ca. 160 km/h leitete er umgehend eine Schnellbremsung ein und gab einen Achtungspfiff ab.

Kurz darauf nahm der Lokführer einen Aufschlag am Triebfahrzeug wahr. Da ein Personenunfall nicht ausgeschlossen werden konnte, wurden die Fern- und S-Bahn-Gleise gesperrt. Nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte wurde der Gleisbereich nach einer möglichen verletzten Person abgesucht. Die Bundespolizei setzte zusätzlich einen Polizeihubschrauber zur Streckenabsuche ein. Eine Person wurde nicht aufgefunden. Allerdings konnten auf der rechten Seite des Triebfahrzeugs frische Wischspuren entdeckt werden. Die Beamten gehen daher davon aus, dass die Person möglicherweise vom Zug touchiert und verletzt wurde. Rückfragen über eine verletzte Person in entsprechenden Krankenhäusern verliefen bislang ergebnislos.

© Bundespolizeiinspektion Hamburg

Nach derzeitigem Sachstand der Bundespolizei wurde durch die Schnellbremsung keiner der rund 400 Reisenden im ICE  verletzt; der Triebfahrzeugführer konnte die Fahrt jedoch nicht fortsetzen und wurde abgelöst. Gegen 20:25 Uhr wurden alle Einsatzmaßnahmen aufgehoben und die entsprechenden Gleisbereiche wieder für den Zugverkehr freigegeben.

Basecap am Einsatzort aufgefunden

Weiterhin konnten Bundespolizisten ein Basecap am Einsatzort auffinden und sicherstellen. Der Ermittlungsdienst der Bundespolizeiinspektion Hamburg hat die Ermittlungen wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr aufgenommen. Entsprechende Videoaufnahmen aus Überwachungskameras wurden gesichert und werden ausgewertet.

Sachdienliche Hinweise werden von der Einsatzzentrale der Bundespolizeiinspektion Hamburg unter der Tel.-Nr.: 040/6699505 555 aufgenommen.


red

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