Am Sonntagmorgen (28. Januar 2018) gegen 10 Uhr meldete sich ein Lokführer per Telefon bei der Leitstelle der Polizei in Siegen und teilte den Beamten mit, dass sich im Bereich des Weidenauer Bahnhofs offenbar ein Unfall ereignet habe. Auf einem Abstellgleis befinde sich nämlich eine dunkle Limousine mit einem jungen Mann am Steuer.
Als die Polizeibeamten den Einsatzort erreichten, fanden sie tatsächlich ein augenscheinlich nicht mehr ganz fahrbereiten Pkw auf einem Abstellgleis stehen. Im Fahrzeug trafen sie einen schlafenden, alkoholisierten 19-jährigen Mann an, der zunächst von der Polizei geweckt werden musste. Die Beamten stellten bei einer genaueren Inaugenscheinnahme des Pkw fest, dass im Innenraum nicht nur diverse alkoholische Getränke lagen, sondern auch ein Hinterreifen der Limousine zum größten Teil abgefahren und das komplette Reifenprofil abgeplatzt war.
Im Hinblick auf die Frage, wie denn sein Pkw in den Gleisbereich gelangen konnte, äußerte er junge Mann, dass er dies auch nicht mehr wisse. Er wäre zuvor auf der Hochzeit eines Freundes gewesen. Als er danach zu seinem Pkw zurückgekommen sei, habe er diesen bereits auf den Gleisen vorgefunden. Er habe sich dann auf den Beifahrersitz gesetzt, um dort zu schlafen.
Polizei geht von anderem Ereignisablauf aus
Nach Ansicht der Beamten war es wahrscheinlich eher so, dass der junge Mann von der besagten Feierlichkeit zu seinem im Bahnhofbereich geparkten Auto zurück kam und sich dort vermutlich selbst unter Alkoholeinfluss ans Steuer setzte. Dabei sei er dann wahrscheinlich über den Parkplatz des Bahnhofs in den Gleisbereich gelangt, wo sein Fahrzeug schließlich zum Stehen kam. Als er dann versuchte, seine Fahrt auf dem Gleis fortzusetzen, wurde ein Hinterreifen völlig abgefahren und das Profil des Reifens platzte ab. Dies würde auch den starken Gummigeruch erklären, den die Polizisten beim Eintreffen wahrnehmen konnten.
Zur Entnahme einer Blutprobe musste der Mann die Beamten auf die Wache begleiten. Gegen den 19-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Darüber hinaus ordnete die Staatsanwaltschaft die Beschlagnahme des Führerscheins an. Das ramponierte Auto musste zunächst mithilfe eines Krans aus dem Gleisbereich geborgen und anschließend abgeschleppt werden.
red