ODEG stoppt Einsatz neuer Triebwagen wegen technischer Mängel


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BERLIN | Die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (ODEG) nimmt ihre neuen Alstom-Triebwagen vom Typ Lint unter anderem wegen fehlerhafter Klimaanlagen aus dem Betrieb.

Es wird in Berlin und vor allem Brandenburg zu Zugausfällen auf drei Linien kommen. Die ODEG teilte am Mittwochabend mit: „Aufgrund wiederholter erheblicher Qualitätsmängel seit Beginn der Einsatzzeit sind diese Fahrzeuge nicht länger tragbar für unsere Fahrgäste und das Fahrpersonal.“ Auf Nachfrage sagte eine Sprecherin der ODEG, die Klimaanlagen funktionierten nur unregelmäßig. Die acht neuen Züge von Alstom seien erst acht Wochen im Einsatz gewesen, hieß es.

Neben gestörten Klimaanlagen in den neuen Bahnen habe die ODEG auch Sitzbereiche sperren müssen, weil die Sitze nass gewesen seien, sagte ODEG-Geschäftsführer Lars Gehrke. Kühlwasser sei in den Fahrgastraum eingetreten, auf dem Dach der Züge habe sich Kondenswasser gebildet. Den Fahrgästen und dem Personal sei in den vergangenen Wochen viel zugemutet worden. Nun habe man „die Reißleine gezogen“, so Gehrke.

Betroffen sind die Linien RB33 (Potsdam Hauptbahnhof – Beelitz Stadt – Jüterbog), RB37 (Berlin-Wannsee – Beelitz Stadt) und RB51 (Brandenburg Hauptbahnhof – Rathenow). Auf diesen Strecken sei es in den vergangenen Wochen zu wiederholten Ausfällen gekommen, teilte das Unternehmen mit. Gehrke nannte die Entscheidung, die Züge aus dem Betrieb herauszunehmen, einen „drastischen Schritt“. Es werde an einem schnellen Ersatzkonzept gearbeitet. Die Eisenbahngesellschaft entschuldigte sich in ihrer Mitteilung bei den Fahrgästen.

Wann die fehlerhaften Regionalbahnen wieder fahren können, konnte Gehrke zunächst nicht einschätzen. Der Zughersteller Alstom solle eine „Dauerlösung“ finden und das Problem systematisch aufarbeiten, sagte er. Bisher seien die Fahrzeuge per Nacht repariert und der Fehler sei behoben worden. Dann sei er zwei Tage später wieder aufgetreten.


dpa / EVN