EVG-Chef Burkert: Mehr als 23.000 Eisenbahner an Warnstreik beteiligt


NÜRNBERG | Am Warnstreik von Eisenbahnern in Deutschland haben sich am Freitag nach Angaben des Vorsitzenden der Gewerkschaft EVG, Martin Burkert, bundesweit 23.500 Menschen beteiligt.

Burkert kündigte weitere Aktionen an, sollte bei den Verhandlungen mit den Arbeitgebern am Dienstag und Mittwoch aus Gewerkschaftssicht kein verhandlungsfähiger Vorschlag auf den Tisch gelegt werden. „Fünf Prozent Erhöhung bei 27 Monaten Laufzeit ist kein Angebot“, sagte Burkert zu bisherigen Vorschlägen der Arbeitgeberseite.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verhandelt für 230.000 Beschäftigte. 180.000 davon arbeiten bei Unternehmen der Deutschen Bahn. Die Gewerkschaft will für die Beschäftigten ein Lohnplus von mindestens 650 Euro erreichen oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen, das alles bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die bundeseigene Bahn zeigte sich zuletzt offen, den jüngsten Schlichterspruch im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes als Orientierung für eine bahnspezifische Lösung zu übernehmen. Dies hatte die EVG bisher abgelehnt.

Viele Bahn-Beschäftigte seien schlecht bezahlt, eine Kundenbetreuerin im Nahverkehr verdiene etwa 2.500 Euro brutto, ein Busfahrer 2.200 Euro bis 2.400 Euro und ein Lokführer zwischen 2.600 und 3.000 Euro brutto, sagte Burkert in Nürnberg.

Die Deutsche Bahn widersprach. Ein Lokführer verdiene bei der Deutschen Bahn durchschnittlich etwa 4.100 Euro brutto, ein Busfahrer 2.800 Euro und ein Zugbegleiter 3.500 Euro.


dpa / EVN