Nach Personenunfall am Münchner Ostbahnhof: Bundespolizei sucht Lebensretter


MÜNCHEN | Nachdem ein Zwölfjähriger bei einem S-Bahn-Unfall in München schwer verletzt worden ist, sucht die Bundespolizei nach seinem „Lebensretter“.

Die Auswertung der Videoaufzeichnungen habe ergeben, dass das Kind zunächst ins Gleis gestürzt war und von einem Mann wieder hochgezogen wurde, teilte die Bundespolizei am Freitag mit. „Der Mann hielt den Jungen unter enormen Kraftaufwand fest, sodass er nicht zurück unter die S-Bahn gezogen wurde.“ Die Bundespolizei bittet den Mann, sich zu melden, um ihm „Dank und Würdigung für sein mutiges Verhalten entgegenbringen zu können“.

Zunächst waren die Ermittler davon ausgegangen, dass das Kind am Mittwochnachmittag unmittelbar an der Bahnsteigkante am Handy spielte, die einfahrende S-Bahn nicht bemerkt hatte und trotz eingeleiteter Schnellbremsung mit einem Bein zwischen Zug und Bahnsteigkante geriet.

Die Videoaufnahmen zeigen jedoch, dass das Kind zunächst ins Gleisbett stürzte, als es die Sicherheitslinie übertrat. Ein Mann zog den Zwölfjährigen wieder hoch und hielt ihn fest, als er mit dem Bein zwischen S-Bahn und Bahnsteig eingeklemmt wurde. Als andere Menschen den verletzten Jungen versorgten, habe der „Lebensretter“ den Unfallort verlassen.

Das Kind kam mit einem Schädel-Hirn-Trauma in eine Kinderklinik. „Er ist sehr glimpflich davongekommen“, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. „Der Mann hat wirklich geistesgegenwärtig gehandelt und Schlimmeres verhindert.“


dpa / EVN | Foto: EVN (Symbolbild)

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