WIESLOCH / LÖRRACH | Im Tarifstreit mit dem Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen hat die Gewerkschaft Verdi erneut zu Warnstreiks aufgerufen. In vielen Orten Baden-Württembergs müssen sich die Menschen mit Beginn der neuen Woche nun andere Wege suchen, um zum Arbeitsplatz oder zur Schule zu kommen.
Pünktlich nach den Osterferien bescheren Warnstreiks im Bus- und Bahnverkehr Pendlern und Schülern in vielen Regionen Baden-Württembergs am Montag Probleme. Nach Angaben der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH sind unter anderem Busverbindungen im Landkreis Lörrach, im Bereich Hechingen, Sigmaringen, Reutlingen sowie in der Region um Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) betroffen. In Wiesloch hat die Gewerkschaft Verdi für 7.30 Uhr zu einer Kundgebung aufgerufen. Busse auf SWEG-Linien, die Subunternehmer bedienen, sollen planmäßig fahren.
Bei der Hohenzollerischen Landesbahn werden den SWEG-Angaben zufolge die Netze 12 und 14 – also die Strecken Aalen-Ulm-Munderkingen sowie alle Linien der Zollernalbbahn bestreikt. Ebenfalls betroffen sei die Zugleitstelle in Gammertingen (Landkreis Sigmaringen), was Folgen für den Zugverkehr der Schwäbischen Alb-Bahn auf den Strecken Engstingen-Schelklingen und Engstingen-Gammertingen habe.
Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen. Vor der vierten Verhandlungsrunde am Dienstag in Fulda will Verdi noch einmal Druck machen. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt eine Erhöhung von 3 Prozent angeboten.
Schon am 1. April hatte Verdi wegen des ausgelaufenen Eisenbahn-Tarifvertrags zu Warnstreiks im Ortenau-, Rhein-Neckar- und Zollernalbkreis aufgerufen. Bei der SWEG arbeiten nach Unternehmensangaben mehr als 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.