Russland trifft bei Angriff auf Dnipro auch Passagierzug


Der russisch-ukrainische Krieg geht trotz neuen Gesprächen zwischen den Kriegsparteien unvermindert weiter. Ein Raketenangriff auf die südostukrainische Großstadt Dnipro hat schwere Folgen. Auch ein Zug wurde getroffen.

Bei den Angriffen auf die südostukrainische Großstadt Dnipro ist eine Rakete auch in der Nähe eines wartenden Passagierzuges eingeschlagen. “Infolge eines terroristischen Schlags Russlands auf das Gebiet Dnipropetrowsk wurde der Zug Odessa – Saporischschja beschädigt”, teilte die ukrainische Eisenbahn bei Telegram mit. Die Passagiere seien in Sicherheit gebracht worden und es werde ein Ersatzzug nach Saporischschja bereitgestellt.

In sozialen Netzwerken kursierten Bilder, die Waggons mit zerstörten Fenstern zeigen. Der Zug stand zu dem Zeitpunkt in einem Industriegebiet, dem der Angriff offenbar galt.

Bei dem Angriff auf die Stadt durch russische Raketen seien mindestens 17 Menschen getötet worden. Rund 280 wurden verletzt, teilte der Militärgouverneur des Gebietes Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram mit. In der nahe gelegenen Stadt Samar wurden zudem zwei weitere Menschen getötet und gut ein Dutzend verletzt.

Bürgermeister sieht beispiellose Zerstörung

Behördenangaben zufolge wurden mehr als ein Dutzend Schulen und Kindergärten sowie ein Krankenhaus und eine Poliklinik beschädigt, zudem knapp 50 Mehrfamilienhäuser. Der Bürgermeister der Stadt, Borys Filatow, schrieb von einer “beispiellosen Zahl an Zerstörungen, welche die Stadt während der Zeit des vollumfänglichen Krieges noch nicht gesehen hat.” Er ordnete einen Trauertag für die Toten an.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion.


dpa / EVN