Laut einer Mitteilung der Bundespolizeiinspektion Kassel kam es am vergangenen Samstag (22. September) infolge eines Diebstahls von Erdungskabeln zu einem Kurzschluss in der Oberleitung auf der Bahnstrecke bei Witzenhausen. Ein Güterzug erfasste Teile der Oberleitung und riss diese hinunter.
Ein gegen 2 Uhr in den beschädigten Bereich einfahrender Güterzug erfasste die tiefer hängende Oberleitung und riss diese auf einer Länge von mehreren hundert Metern herunter. Der Lokführer wurde dadurch leicht verletzt und erlitt einen Schock. Durch den Aufschlag der Stromleitung wurde unter anderem die Frontscheibe des Triebfahrzeugs beschädigt. Der entstandene Sachschaden an der Lok und der Oberleitung wird auf rund 25.000 Euro geschätzt.
Die Bahnstrecke bei Witzenhausen war wegen des Vorfalls mehrere Stunden gesperrt. Es gab erhebliche Behinderungen für den regionalen Bahnverkehr.
Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat die Ermittlungen aufgenommen und ein Strafverfahren eingeleitet. Hinweise auf die Täter sind erbeten unter 0561/816160, bzw. über die kostenfreie Servicenummer 0800 6 888 000 sowie über das Internet www.bundespolizei.de. In diesem Zusammenhang appelliert die Bundespolizei an alle Bürgerinnen und Bürger, verdächtige Personen auf oder an Bahnanlagen rund um die Uhr der Bundespolizei zu melden. Besonders Altmetallhändler werden gebeten, sich bei der Bundespolizei zu melden, wenn solches Material zum Kauf angeboten wird.
Die Bundespolizei weist daraufhin, dass das Handeln der Täter neben dem eigentlichen Eigentumsdelikt ein erhebliches Gefährdungspotenzial verursacht, d.h. die Täter bringen nicht nur sich selbst, sondern auch Personen, die sich zu einem späteren Zeitpunkt in Tatortnähe aufhalten, in akute Lebensgefahr. Werden Erdungskabel von Strommasten entfernt, so ist, beispielsweise bei einem Kurzschluss, keine sichere Spannungsableitung zur Schiene mehr gegeben. Dadurch können im Radius von zehn Metern um den betroffenen Mast für die sich dort aufhaltenden Personen gefährliche Spannungen auftreten.
red
Titelfoto: © Bundespolizei