Go-Ahead erhält Zuschlag für das Elektronetz Allgäu von München nach Lindau

Das private Bahnunternehmen Go-Ahead hat den Zuschlag erhalten, im Elektronetz Allgäu künftig die Strecke München – Buchloe – Memmingen – Kißlegg – Hergatz – Lindau zu betreiben. Der Verkehrsvertrag umfasst eine Laufzeit von 12 Jahren, die Betriebsaufnahme ist für Dezember 2021 geplant.


Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg nutzen den Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke Geltendorf – Memmingen – Lindau, um ab Dezember 2021 einen schnellen Nahverkehr mit elektrischen Triebwagen zu bestellen. Wie die BEG mitteilt, sollen insgesamt 22 vierteilige Züge vom Typ Flirt 3 des Herstellers Stadler zum Einsatz kommen.

Die Vergabe der Leistungen erfolgte in einem europaweiten, sogenannten nichtoffenen Vergabeverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb. Der Auftrag umfasst etwa 2,6 Millionen Zugkilometer im Jahr, davon rund 2 Millionen in Bayern. Mit dem Betreiber wird ein Verkehrsvertrag über 12 Jahre geschlossen – von Ende 2021 bis Ende 2033. Ursprünglich war die Betriebsaufnahme zeitgleich mit der Aufnahme des elektrischen Betriebs im Dezember 2020 vorgesehen; im Verfahrensablauf kam es allerdings zu Verzögerungen.

„Wir freuen uns sehr, mit dem Elektronetz Allgäu nun unser viertes Netz in Deutschland befahren zu können und wollen mit einem qualitativ hochwertigen Betrieb zusätzliche Fahrgäste vom Schienenpersonennahverkehr überzeugen“, sagt Stefan Krispin, Geschäftsführer der Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH.

Beim Fahrplan soll es nach Angaben der BEG deutliche Verbesserungen geben: So wird die bestehende tägliche zweistündliche Direktverbindung zwischen München und Memmingen mit Bedienung aller Regionalzughalte von Geltendorf bis Memmingen künftig elektrisch betrieben. Neu ist ein zusätzlicher, täglicher Zweistundentakt ab ca. 8 Uhr auf der Linie München – Memmingen – Lindau Insel – Lindau-Reutin. Bedient werden dabei München-Pasing, Buchloe, Türkheim, Mindelheim und alle Halte von Memmingen bis Lindau. Die Züge sollen voraussichtlich ab 2022 auch die fünf neuen Stationen zwischen Hergatz und Lindau bedienen. Zusätzlich verkehren Züge in einem Zweistundentakt an Werktagen außer Samstagen auf der Linie Memmingen – Lindau Insel – Lindau-Reutin mit Bedienung aller Zwischenhalte. Zusammen mit der zweistündlichen, sehr schnellen Linie München – Memmingen – Lindau ergibt sich damit zwischen Memmingen und Lindau werktags außer Samstag für alle Halte ein stündliches Angebot.


red