Wird FlixTrain bei der Trassenvergabe benachteiligt? – Bahnkonkurrent wirft DB Netz AG Diskriminierung vor

Der private Bahnkonkurrent FlixMobility, der neben dem Fernbusgeschäft FlixBus seit März 2018 auch die neue Fernzugmarke FlixTrain betreibt, fühlt sich bei der Trassenvergabe für die kommende Fahrplanperiode benachteiligt und wirft der DB Netz AG Diskriminierung vor. Laut einem Medienbericht erhofft man sich daher nun Unterstützung von Seiten der Wettbewerbshüter. Die Deutsche Bahn weist den Vorwurf hingegen zurück.


Die Verantwortlichen der neuen Fernzugmarke FlixTrain werfen dem Schienennetzbetreiber der Deutschen Bahn, der auch für die Fahrplanerstellung zuständig ist, Diskriminierung und Ungleichbehandlung vor. Nach Angaben von FlixMobility werde der private Wettbewerber durch die von der DB Netz AG angebotenen Fahrtzeiten und Halte in einzelnen Städten gegenüber dem ICE der Deutschen Bahn benachteiligt, schreibt die WirtschaftsWoche. Die von der Netz-Tochter der Deutschen Bahn vorgeschlagenen Trassen seien für das Unternehmen „sehr schwer wirtschaftlich zu betreiben“, wird FlixMobility-Chef André Schwämmlein zitiert.

© Jens Rohde / Bahnblogstelle

Schon heute verkehren die grünen Züge der Marke FlixTrain zwischen Hamburg und Köln sowie zwischen Stuttgart und Berlin. Auf zwei weiteren Linien von Köln beziehungsweise München nach Berlin sollen ab Mitte Dezember weitere Züge dem Fernverkehr der Deutschen Bahn Konkurrenz machen. Dazu hat das Münchner Unternehmen bei der DB Netz AG konkrete Routen und Abfahrtszeiten für die Fahrpläne beantragt. Da die nun angebotenen Trassen nach Ansicht von FlixMobility aber nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen, wolle man dies beanstanden und gehe zudem von einer Prüfung durch die Bundesnetzagentur aus.

Wie es dem Wirtschaftsmedium zufolge weiter heißt, gebe es laut einem internen Gutachten von FlixMobility einige auffällige Punkte, „die den Verdacht auf Diskriminierung und Ungleichbehandlung“ nahelegen sollen. Nur die Linie Köln-Hamburg, die derzeit schon gefahren wird, wäre im neuen Fahrplan wirtschaftlich zu betreiben. Aber das auch nur mit „starken Einbußen“ im Vergleich zu heute, da in Hauptreisezeiten ein Halt in Essen nicht möglich sei.

Deutsche Bahn weist Vorwurf zurück

Die Deutsche Bahn weist den Vorwurf der Diskriminierung einem weiteren Medienbericht zufolge zurück. Die Planer der DB Netz AG hätten Anfang Juli einen Entwurf, den sogenannten vorläufigen Netzfahrplan, an alle Bahnbetreiber versandt. Man sei mit FlixTrain im Gespräch, „um etwaige Wünsche des Unternehmens im weiteren Prozess der Fahrplanerstellung 2019 zu berücksichtigen“, ebenso wie die Anmerkungen und Wünsche der anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen, erklärte eine Bahnsprecherin nach Angaben der Deutschen Presse Agentur.


red – aktualisiert

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