Tarifverhandlungen in Berlin – BVG bietet über 15 Prozent bei langer Laufzeit


In der zweiten Tarifrunde bei der BVG haben die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt. Auffällig ist vor allem die lange Laufzeit. Die Zeichen stehen auf Arbeitskampf.

Im Tarifstreit bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) hat die Arbeitgeberseite in der zweiten Gesprächsrunde ein Angebot vorgelegt. Es sieht 15,3 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten bei einer Laufzeit von vier Jahren bis Ende 2028 vor, wie die BVG mitteilte. Der neue Tarifvertrag soll demnach rückwirkend ab 1. Januar 2025 gelten.

Enthalten seien auch deutliche Steigerungen von bis zu 84 Prozent bei Zulagen, insbesondere für Schichtarbeit und für die 7.400 Fahrerinnen und Fahrer, hieß es. “Das ist ein ernsthaftes Angebot”, teilte BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe mit. “Wir zeigen damit, dass wir gute und zügige Lösungen wollen, für unsere Mitarbeitende und das Unternehmen.” Die lange Laufzeit gebe dem Unternehmen Planungssicherheit auf dem Weg zur Stabilisierung.

Weitere Warnstreiks absehbar

Das Angebot liege deutlich unterhalb dessen, was die Tarifkommission gefordert habe, teilte Verdi mit. Die Gewerkschaft will für die rund 16.000 Beschäftigten monatlich 750 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten durchsetzen. Zudem fordert sie ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro.

Die Zeichen stehen daher erneut auf Arbeitskampf. “Für die weitere Bewertung dieses Angebots finden im Laufe der nächsten Woche Rückkopplungsgespräche mit den BVG-Beschäftigten statt”, hieß es weiter von Verdi. Auf Grundlage dieser Rückmeldungen werde die Gewerkschaft kommende Woche Donnerstag über das weitere Vorgehen entscheiden.

Es dürfte somit noch einige Tage dauern, bis die Busse, Trams und U-Bahnen in Berlin erneut stillstehen. Ähnlich war die Gewerkschaft nach der ersten Tarifrunde vorgegangen. Bereits am vergangenen Montag legte sie für 24 Stunden den Berliner Nahverkehr im Rahmen eines Warnstreiks weitgehend lahm, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.


dpa