Deutschlandticket für Studierende: SPD fordert Bewegung von Wissing


BERLIN | Die SPD hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu Bewegung für ein vergünstigtes Deutschlandticket für Studierende aufgefordert.

Fraktionsvize Detlef Müller sagte am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa, es gehe nun darum, schnell ein deutschlandweites Angebot für ein „Semesterticket im Solidarmodell“ zu finden. „Die Länder haben einen sinnvollen und bundesweit kostenneutralen Vorschlag eingebracht. Der sieht ein Ticket mit Start zum Wintersemester 2023 für 60 Prozent des regulären Preises vor. Es ist nicht verständlich, weshalb sich der Bundesverkehrsminister bisher dieser Idee versperrt, obwohl damit Millionen Studierenden geholfen wäre und mehr Kunden dazu kämen.“

Das NRW-Verkehrsministerium, das den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz innehat, teilte auf Anfrage mit, die Verkehrsministerkonferenz habe Ende März neben einem „Upgrademodell“ als Übergangslösung auch eine Arbeitsgruppe aus einzelnen Ländern ins Leben gerufen, die Vorschläge für ein dauerhaftes Solidarmodell für Studierende erarbeiten soll. „Die AG tagt derzeit und diskutiert verschiedene Modelle“, hieß es weiter – eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. „Unser Ziel ist aber weiterhin, zum Wintersemester ein solches Modell einführen zu können.“

Müller sagte, Wissing sollte dem Semesterticket grünes Licht geben. „Es sollte doch auch in seinem Sinn sein, die Erfolgsgeschichte des Deutschlandtickets weiterzuschreiben.“

Das bundesweit gültige Deutschlandticket kann seit dem 1. Mai für 49 Euro im Monat genutzt werden. Es berechtigt zu Fahrten im Nah- und Regionalverkehr, Fernverkehrszüge wie etwa ICE oder IC können damit nicht genutzt werden. Rund zehn Millionen Menschen haben im Mai das neue Deutschlandticket gekauft, wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) am Mittwoch mitgeteilt hatte.

Die Bilanz nach einem Monat Deutschlandticket sei ein riesiger Erfolg für die Verkehrswende und den Klimaschutz, sagte Müller. „Dass allein fünf Millionen Pendler auf das Deutschlandticket im Abo umgestiegen sind, zeigt, dass das Ticket genau an der richtigen Stelle ansetzt.“


dpa