Nach Sabotageangriff: Innen­ministerin Faeser will Bahninfrastruktur besser schützen


LEIPZIG | Nach dem Sabotage­angriff an Bahnanlagen in Berlin und Herne hat Bundes­innen­ministerin Nancy Faeser (SPD) eine Verbesserung des Schutzes von Bahn­höfen und Bahn­anlagen angekündigt.

„Bis 2024 werden der Bund und die Deutsche Bahn 180 Millionen Euro investieren und die Zahl der Kameras auf 11.000 erhöhen“, sagte Faeser am Montag bei einem Besuch der Leipziger Bundespolizeiinspektion. Es sei unmöglich, mehr als 33.000 Kilometer Bahnstrecke und Millionen Kabelkilometer vollumfänglich mit Kameras, Sensoren oder durch Einsatzkräfte zu schützen. Dennoch würden an „besonders neuralgischen Punkten und bei konkreten Gefährdungs­hinweisen“ notwendige Schutz­maßnahmen ergriffen.

Weil Kabel entlang der Anlagen der Deutschen Bahn durchtrennt worden waren, kam es am 8. Oktober zu einem stundenlangen Ausfall des Bahn­verkehrs in Nord­deutschland. Bei ihrem Besuch am Leipziger Hauptbahnhof besichtigte die Bundes­ministerin verschiedene Stellen entlang der Bahnanlagen. „Wir nehmen die aktuelle Gefahrenlage sehr ernst. Die Sicherheit unserer kritischen Infrastruktur hat für mich die höchste Priorität“, betonte die Ministerin. Gemeinsam identifizierten Bundespolizei und Bahn relevante Kabelschächte und Knotenpunkte, um gezielt Sicherheits­maßnahmen durchführen zu können.

Um sich zukünftig besser gegen Angriffe schützen zu können, müssten auch die Betreiber kritischer Infrastruktur ihre Maßnahmen verstärken, appellierte Faeser: „Sie müssen sich umfassend gegen Gefahren wie Naturkatastrophen, Terrorismus, Sabotage, aber auch menschliches Verhalten, wappnen.“ Außerdem sei auch ein neues Gesetz geplant, um erhöhte Ansprüche an die Betreiber stellen zu können.


dpa | Foto: DB AG

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