BERLIN / HANNOVER | Die Reisewelle zu Pfingsten hat am Berliner Hauptbahnhof zu dichtem Gedränge auf Bahnsteigen und zu vollen Zügen geführt. Auch in Niedersachsen und Bremen waren am Freitag bereits Regionalzüge überfüllt.
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Nach dem Start des 9-Euro-Tickets gab es am Samstagmorgen einen großen Andrang auf die Regionalbahnen nach Stralsund und Rostock. Es kam zu Verspätungen, wie eine Reporterin laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur beobachtete. Zahlreiche Reisende fanden keinen Sitzplatz und standen in den Gängen. Weil der Regionalzug der Linie RE5 nach Rostock überfüllt war, konnten Reisende mit Fahrrädern nicht einsteigen.
Bundespolizisten waren verstärkt auf den Bahnsteigen unterwegs. Es sei eine hohe Zahl von Reisenden zu verzeichnen, sagte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Berlin. Wegen des 9-Euro-Tickets werde eine besonders hohe Auslastung erwartet. “Wir stehen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bahn im ständigen Austausch, um deren Maßnahmen – falls erforderlich – zu unterstützen”, sagte der Sprecher. So hätten Beamte am Freitag bereits geholfen, als am Bahnhof Berlin-Gesundbrunnen Züge nach Stralsund und Rostock überfüllt gewesen sein. Reisende wurden gebeten, auszusteigen.
Pfingsten herrscht in der Regel immer reger Betrieb bei der Bahn. In diesem Jahr kommt noch das 9-Euro-Ticket hinzu, mit dem Inhaber jeweils in den Monaten Juni, Juli und August mit dem öffentlichen Personennahverkehr durch ganz Deutschland fahren können. Das Pfingstwochenende gilt als erste Bewährungsprobe für die Rabattaktion. Die Bahn rechnet besonders auf touristischen Strecken mit großem Andrang. Verkehrsunternehmen haben angekündigt, dass etwa die Fahrradmitnahme nicht immer und überall möglich sein werde.
Schon am Freitagnachmittag hatte die Deutsche Bahn für mehrere Züge eine außergewöhnlich hohe Auslastung gemeldet. “Mitfahrt kann nicht garantiert werden. Fahrradmitnahme nicht möglich”, hieß es. Betroffen waren vor allem Züge zwischen Hannover und der Nordseeküste. Aber auch ein Zug von Bremerhaven nach Osnabrück habe in Bremen wegen Überfüllung eine längere Pause einlegen müssen, sagte ein Bahnsprecher. Schaffner und Bundespolizisten seien von Waggon zu Waggon gegangen, um Passagiere zum Umsteigen auf andere Züge zu überreden. Der Sprecher äußerte sich nicht zur Frage, ob der Ansturm auf das neue 9-Euro-Ticket zurückzuführen sei. Er riet Fahrgästen, sich über die Auslastung der geplanten Verbindung zu informieren und notfalls auf Alternativen auszuweichen.