KADUNA | Schwerbewaffnete Angreifer haben im Norden Nigerias einen Zug mit Hunderten Passagieren überfallen.
Die Täter hätten am Montagabend die Gleise mit Sprengstoff beschädigt und anschließend auf den gestoppten Zug geschossen, der von der Hauptstadt Abuja auf dem Weg in die nordwestliche Stadt Kaduna gewesen sei. Das sagte Samuel Aruwan, Staatsbeauftragter für Innere Sicherheit in Kaduna, am Dienstag. Eine noch unbekannte Anzahl von Menschen sei getötet und verletzt worden.
Lokalen Medienberichten zufolge wurden einige Passagiere entführt. Die Regierung habe eine Such- und Rettungsaktion eingeleitet, sagte Aruwan. Der Zugverkehr sei auf der Strecke vorübergehend eingestellt worden. UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die Attacke auf den Zug sowie einen kurz zuvor erfolgten Angriff auf den Flughafen der Stadt Kaduna aufs Schärfste. Er sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und forderte die sofortige Freilassung der Verschleppten sowie eine Bestrafung der Täter.
Die Tat reklamierte bislang keine Gruppe für sich. Überfälle auf Dörfer und auf Landstraßen sowie Entführungen kommen im bevölkerungsreichsten Land Afrikas mit seinen mehr als 200 Millionen Einwohnern häufig vor. Dahinter stecken teils islamistische Terroristengruppen wie Boko Haram, teils kriminelle Banden.