Eigentlich leben Koalas die meiste Zeit auf Eukalyptusbäumen im Busch. Aber sie sind nachtaktiv – und einer nutzte den Schutz der Dunkelheit, um einen Bahnhof bei Sydney zu erkunden.
In Australien hat ein Koala einen ungewöhnlichen Ausflug zu einem Bahnhof unternommen – und damit einen Polizeieinsatz ausgelöst: Auf Videos von Überwachungskameras ist zu sehen, wie das niedliche Beuteltier sich in den frühen Morgenstunden durch einen Zaun an der Casula Station nahe Sydney zwängt und dann gefährlich nah an der Bahnsteigkante entlangwandert.
Zuvor war er auf eine Treppe zugelaufen, hatte dann jedoch vor einem Lift einen Stopp eingelegt. «Der Koala scheint zu überlegen, ob er mit dem Aufzug zum Bahnsteig fahren soll, läuft aber dann weiter, als kein Aufzug kommt», beschrieb die Nachrichtenagentur AAP die Szene.
Polizei hilft beim Rückweg
Nachdem der flauschige Pendler eine Fußgängerbrücke überquert hatte, tapste er auf der anderen Gleis-Seite die Treppe hinunter, wo er erstmals auf einen menschlichen, leicht verdutzten Pendler traf. Aber erst der Schaffner eines vorbeifahrenden Zuges meldete schließlich den seltenen Gast den Behörden.
Umgehend wurden alle Züge angewiesen, bei der Fahrt durch Casula die Geschwindigkeit zu drosseln. Die herbeigeeilte Polizei begleitete den Koala auf seinem Rückweg ins nahegelegene Buschland. Die Beamten hätten nicht eingreifen müssen, der kleine Ausflügler habe alleine den Zaun erklommen und den Heimweg angetreten, hieß es.
Im Südwesten Sydneys gibt es eine große Koala-Population, die aber durch die urbane Entwicklung zunehmend bedroht ist. Die Zahl der Zusammenstöße der Tiere mit Autos habe zugenommen, da plötzlich neue Straßen durch ihren natürlichen Lebensraum führten, berichteten australische Medien. Der Bundesstaat New South Wales hat einen eigenen Koala-Beauftragten ernannt, um die ikonischen Tiere besser zu schützen.
dpa