ELSFLETH | Eine Schiffskollision mit der Eisenbahnbrücke bei Elsfleth hatte schwere Folgen für den regionalen Bahnverkehr. Eine Behelfsbrücke soll nun die Zeit bis zum kompletten Neubau überbrücken.
Nach der Beschädigung der Huntebrücke bei Elsfleth im Februar hat die Deutsche Bahn mit einer Behelfsbrücke wieder wichtige Häfen links der Weser ans Schienennetz angeschlossen. Ab sofort können wieder Güter- und Personenzüge zwischen Berne und Elsfleth im Landkreis Wesermarsch fahren, teilte die Deutsche Bahn AG am Montag mit.
Das Unternehmen habe die provisorische Brücke in einer Rekordzeit von zwei Monaten gebaut, sagte die DB-Konzernbevollmächtigte für Niedersachsen und Bremen, Ute Plambeck. “Die hohe Bedeutung dieser Strecke für die Menschen in der Region, für die Wirtschaft und die Häfen, war uns immer bewusst”, sagte sie laut Pressemitteilung. Die Bahn AG habe im engen Schulterschluss mit der Politik, den Hafenbetreibern, Planungsbüros und den Bauausführenden Unternehmen unter Hochdruck gearbeitet. Der Vorstandsvorsitzende der DB InfraGo, Philipp Nagel, sagte laut Mitteilung, dass das Beispiel Huntebrücke die Gemeinwohlorientierung des Unternehmens zeige. Ziel müsse es nun sein, ebenso partnerschaftlich den Neubau einer beweglichen Brücke zu beschleunigen und umzusetzen.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sprach von guten Nachrichten für die Häfen in Brake und Nordenham sowie für die regionale Wirtschaft: “Es zeigt einmal mehr, dass und wie wir in Deutschland weg von ‘bürokratisch und langsam’ hin zu ‘verlässlich und schnell’ kommen.” Nun solle auch schnell der Neubau angegangen werden, denn die Situation für den Hafen Oldenburg bleibe problematisch. An der neuen Brücke werde bereits mit einer Taskforce gearbeitet, damit die Planungen beschleunigt und der Baubeginn deutlich vorgezogen werden könne.
Am 25. Februar war die Eisenbahndrehbrücke bei Elsfleth von einem Binnenschiff gerammt und irreparabel beschädigt worden. Die nun aufgebaute Hilfsbrücke lässt sich für den Schiffsverkehr nicht öffnen. Die Durchfahrtshöhe ist durch ihre Unterkante vorgegeben und außerdem Tideabhängig. Der Neubau der aus dem Jahr 1927 stammenden Drehbrücke war ohnehin bereits in der Vorplanung. Derzeit werde ein beschleunigtes Verfahren für den Neubau geprüft.
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dpa