Streit um geplante neue Vergütungsregeln für Bahnvorstände


BERLIN | Die geplanten neuen Vergütungsregeln für Vorstände der Deutschen Bahn sorgen im Aufsichtsrat des bundeseigenen Konzerns für Streit.

“Wir, die Arbeitnehmervertreter*innen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft im Aufsichtsrat der DB AG, stimmen der geplanten Neuregelung zu Vorstandsgehältern nicht zu”, teilte der Chef der Bahngewerkschaft EVG und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Martin Burkert, am Dienstag mit. Die EVG will sich dem Vernehmen nach bei der Abstimmung über einen entsprechenden Vorschlag an diesem Mittwoch im Gremium enthalten.

Die Vergütung der Vorstände bei der Deutschen Bahn sorgt seit Jahren für Diskussionen. Anlass für Kritik sind vor allem die sogenannten variablen Vergütungen: Boni, die abhängig von bestimmten Leistungsmerkmalen über das Grundgehalt hinaus an die Vorstände ausgezahlt werden.

Der Vorschlag, der am Mittwoch vom Aufsichtsrat beschlossen werden soll und der der dpa vorliegt, sieht unter anderem vor, das Grundgehalt für Manager in ihrer ersten Amtszeit bei der Bahn zu erhöhen. Zugleich sollen die variablen Vergütungen gesenkt werden.


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Zwar befürworte die EVG zwei Aspekte der neuen Regelung: “Zum einen die Obergrenze innerhalb der neuen Gehaltsstruktur und zum anderen, dass Langzeitziele deutlich stärker gewichtet werden anstatt nur kurzfristige Zielerreichungen”, teilte Gewerkschaftschef Burkert mit. Allerdings sehe der Vorschlag auch eine Steigerung des Grundgehalts für Vorstände um 14 Prozent vor. Diese lehne die EVG strikt ab. “Wir werden dem nicht zustimmen”, betonte Burkert.

Kritik äußerte auch der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky. “Die Neuregelung bedeutet massiv höhere Gehälter für die Vorstände bei gleichzeitig weniger Risiko, die Maximalsumme zu erreichen”, sagte er dem Manager Magazin. “Das lehnen wir strikt ab.”

Da sich zumindest die EVG in der Frage lediglich enthalten will, dürfte der Beschluss an diesem Mittwoch gleichwohl durchgehen.


dpa