HAMBURG | Bei der Planung eines neuen S-Bahntunnels in Hamburg hat sich der Senat für zwei Varianten zu einer möglichen Streckenführung entschieden.
Für beide Varianten soll die Bahn jetzt mit konkreten Vorplanungen beauftragt werden, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) am Dienstag im Anschluss an die Senatssitzung im Rathaus. Eine im März vorgestellte Machbarkeitsstudie hatte ergeben, dass fünf Streckenführungen zwischen dem Hauptbahnhof und dem Kaltenkircher Platz in Altona möglich seien.
Der S-Bahntunnel soll auf der sogenannten Verbindungsbahn vom Hauptbahnhof über Dammtor, Sternschanze und Holstenstraße Richtung Altona beziehungsweise Diebsteich mehr Kapazitäten für den Fern- und Regionalverkehr schaffen. Zudem würden Gleiskapazitäten im Hauptbahnhof frei, wenn die S-Bahnen durch den Tunnel fahren.
Bei den zwei Varianten, für die sich der Senat jetzt entschieden hat, handelt es sich zum einen um die sogenannte Basistrasse Mitte, die weitgehend unter der bestehenden Verbindungsbahn über Sternschanze und Holstenstraße führen würde. Die Basistrasse Süd würde dagegen über Feldstraße und Max-Brauer-Allee verlaufen. Die finale Entscheidung soll auf Basis der Vorplanungen Ende kommenden Jahres fallen.
“Der neue S-Bahntunnel ist ein weiteres wichtiges Infrastrukturprojekt, mit dem wir den Bahnverkehr der Zukunft in Hamburg gestalten und verbessern können”, sagte Tjarks. Um den Deutschlandtakt zu erreichen, müssten mehr Züge pünktlicher fahren. “Im aktuellen Zustand ist es praktisch unmöglich, mit der aktuellen Zugzahl auf dem Hamburger Netz pünktlich zu fahren”, sagte er. Der neue Tunnel schaffe hingegen ein zusätzliches Potenzial von 150 Zügen täglich.
Der Knotenpunkt Hamburg sei entscheidend für den Deutschlandtakt, sagte Frank Limprecht, bei der DB Netz AG für die Infrastrukturprojekte im Norden zuständig. “Deshalb brauchen wir mehr Züge und ein größeres Angebot für Fahrgäste. Dafür ist der Verbindungsbahnentlastungstunnel zwingend notwendig. Die Reduzierung auf zwei Varianten bringt uns dem Ziel näher, die beste Tunnel-Variante zu finden.”
dpa