Streit im Regionalzug – AfD-Politiker beschimpft Migranten als „Pack“


MOOSBURG | In einem Regionalzug auf dem Weg nach Passau ist es vor wenigen Tagen zum Streit zwischen einem AfD-Politiker und zwei Migranten gekommen.

Weil der Zug am Bahnhof Moosburg bei Freising nicht weiterfahren konnte, nahm der Passauer AfD-Landtagsabgeordnete Ralf Stadler einen in der Zugtür stehenden Mann und seine Begleiterin per Handy auf. Stadler beschimpfte die Migranten als „Pack“ und schupste den Mann schließlich aus dem Zug. Mittlerweile ermittelt die Polizei wegen dem Vorfall. Mehrere Medien hatten zuvor bereits darüber berichtet.

Der AfD-Politiker echauffierte sich in seinem Video darüber, dass kein Polizeibeamter an Bord sei und dass der Mann und seine Begleiterin den Zug mehrere Minuten lang aufhielten. Das Video wurde auf mehreren Social-Media-Plattformen veröffentlicht.

Von Seiten der Deutschen Bahn hieß es laut einem Bericht des Münchner Merkur, dass der Sachverhalt erst genau geprüft werden müsse, bevor man sich dazu näher äußern wolle. Klar sei aber, dass „Kulturelle Vielfalt, Offenheit, Toleranz und Respekt“ Grundwerte der Deutschen Bahn seien. „Rassismus und Diskriminierung“ hätten „keinen Platz“.

Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, zeigte sich entsetzt über den Vorfall. Gegenüber der Mediengruppe Bayern sagte sie, dass niemand einen Zug anhalten dürfe. Gleichzeitig betonte sie, Abgeordnete müssten Vorbild sein und dürften „keine Leute als ,Pack‘ beschimpfen, pauschal gegen alle Migranten hetzen, handgreiflich werden und Gewalt ausüben.“ Herr Stadler hätte Ruhe bewahren und die Polizei rufen müssen, „anstatt sich selbst zu inszenieren“, so Aigner weiter.


EVN