Mecklenburg-Vorpommern treibt Usedom-Bahnanbindung voran


SCHWERIN | Mecklenburg-Vorpommern treibt den Wiederaufbau einer direkten Bahnanbindung der Insel Usedom nach Berlin voran.

Wie Wirtschaftsminister Reinhard Meyer am Dienstag mitteilte, wurden von der Deutschen Bahn drei Varianten bis nach Heringsdorf geprüft. Das Land favorisiere die rund 30 Kilometer lange Strecke von Ducherow auf dem Festland über den Peenestrom bis Zirchow mit nördlicher Verbindungskurve nach Anklam. Dafür würden Kosten von 700 Millionen Euro veranschlagt. Polen habe allerdings einen Wiederaufbau nach Swinemünde (Swinoujscie) abgelehnt.

Die Bahnstrecke Berlin-Pasewalk-Ducherow und dann über das Wasser bei Karnin nach Swinemünde und Heringsdorf war bis 1945 die kürzeste und schnellste Verbindung nach Usedom. Im Krieg wurde die Hubbrücke bei Karnin zerstört. Usedom ist seither geteilt. Die Region Swinemünde gehört zu Polen. Es gab mehrfach Initiativen, die einen Wiederaufbau der Bahnstrecke anregten.

Laut Meyer soll mit dieser Bahnanbindung auch der Straßenverkehr auf der zweitgrößten deutschen Insel stark entlastet werden. Über eine neue Brücke neben den Resten der alten Hubbrücke wäre Usedom in zwei Stunden von der Bundeshauptstadt aus erreichbar. Von Zirchow wäre noch ein fünf Kilometer langes Gleis als Umfahrung der Ortschaft bis Korswandt als Neubau nötig, bis das Gleis in die Verbindung nach Heringsdorf eingebunden würde. Die weitere Vorplanung soll eineinhalb Jahre dauern.

Bahnreisende von Berlin müssen im Moment in Züssow in einen Regionalzug umsteigen, der über die Peenebrücke bei Wolgast nach Usedom fährt. Die gesamte Fahrzeit von Berlin Hauptbahnhof bis Heringsdorf beträgt fast vier Stunden.


dpa

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