Fahrgastverband: 3 Milliarden Euro für Deutschlandticket reichen nicht


BERLIN | Der Fahrgastverband Pro Bahn hat Bund und Länder aufgefordert, die Ausgaben der Verkehrsunternehmen für das Deutschlandticket vollständig zu übernehmen.

„Es ist fraglich, ob die drei Milliarden für das 49-Euro-Ticket ausreichen werden“, sagte Pro-Bahn-Sprecher Karl-Peter Naumann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag). „Bund und Länder müssen die Ausgaben der Verkehrsunternehmen für das Ticket komplett ausgleichen. Zudem muss Geld für die hohen Energiekosten, Personal und den Ausbau des Nahverkehrs zur Verfügung gestellt werden“, sagte er.

Naumann warnte vor einer Verkleinerung des Angebots. „Sonst droht die Abbestellung von Verkehren. Dann geht für den Fahrgast der Schuss nach hinten los.“ Er kritisierte die Schwerpunktsetzung von Bund und Ländern beim Nahverkehr. „Die Politik hat das ganze System ÖPNV in die Enge getrieben, weil es sich erst auf das Ticket konzentriert hat statt auf den Ausbau des Nahverkehrs“, sagte er. „Damit hat die Politik den dritten Schritt vor dem ersten gemacht.“

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) teilte am Mittwoch mit, dass das Ticket ohne weitere politische Finanzierungszusagen nicht eingeführt werden könne. Voraussetzung sei, dass Bund und Länder die Einnahmeverluste und Zusatzkosten der Unternehmen „vollständig und dauerhaft“ ausgleichen. Bund und Länder hatten sich vergangene Woche darauf geeinigt, neben einer Erhöhung der sogenannten Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund den ÖPNV in den Ländern mitfinanziert, jeweils 1,5 Milliarden Euro zu zahlen.

Verkehrsunternehmen: Für 49-Euro-Ticket braucht es mehr Geld


EVN / dts Nachrichtenagentur

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