HAMBURG | Hamburg wird voraussichtlich in den kommenden Monaten beim Bund Fördermittel für die neue U-Bahnlinie U5 beantragen.
Der Bund habe mit Beginn der Hamburger Sommerferien eine neue Förderrichtlinie erlassen, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) dem Hamburger Abendblatt. Auf dieser Basis werde jetzt der Förderantrag erarbeitet. “Das ist aber ein Prozess, der sich auch noch über mehrere Monate hinziehen wird.”
Bei der erhofften Bundesförderung dürfte es mindestens um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag gehen. “In der Regel werden zwischen einem Drittel und der Hälfte der Gesamtkosten eines großen Infrastrukturprojekts gefördert”, heißt es vom städtischen Verkehrsbetrieb Hamburger Hochbahn zum Milliardenprojekt U5. Beim bislang letzten großen Ausbauprojekt, der Linie U4 in die Hafencity, hat der Bund demnach etwa 50 Prozent der Projektkosten übernommen.
Allein für den ersten, 5,8 Kilometer langen Abschnitt U5-Ost sind bislang Kosten von gut 1,75 Milliarden Euro im Gespräch. Das gesamte U5-Projekt umfasst eine Strecke von insgesamt rund 24 Kilometern und wird von der Hochbahn als “Jahrhundertprojekt” bezeichnet.
Um die Finanzierung der Bauarbeiten unabhängig von Fördermitteln sicherzustellen, sollen mit dem nächsten Doppelhaushalt 2023/24 900 Millionen Euro in das “Sondervermögen Schnellbahnausbau” eingezahlt werden, wie Tjarks ankündigte. “Das wird dann insgesamt 1,45 Milliarden Euro beinhalten, um zunehmend einen hamburgischen Anteil an der Finanzierung abzusichern.”