BERLIN | Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat Beratungen mit den Ländern über die Zukunft des 9-Euro-Tickets angekündigt.
Er freue sich über die vielen Vorschläge, wie ein Anschluss-Ticket aussehen könnte, sagte der FDP-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben). “Wir werden all das genau prüfen und evaluieren, auch eigene Modelle durchrechnen und mit den Ländern beraten. Wir müssen uns genau anschauen, zu welchem Preis man ein solches Ticket deutschlandweit anbieten könnte.” Wissing sagte, dass es das Ziel sei, den “Tarifdschungel” zu beseitigen und das ÖPNV-Angebot für die Bürger “möglichst einfach und attraktiv” zu gestalten. “Am Ende muss es natürlich auch in die Haushalte der Länder und des Bundes passen.”
Unterstützung für ein bundesweit einheitliches und dauerhaft vergünstigtes Ticket im öffentlichen Personennahverkehr kam vom Städte- und Gemeindebund. Die Bürger hätten ein hohes Interesse, ohne “Tarifdschungel” Busse und Bahnen in ganz Deutschland nutzen zu können, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Funke-Zeitungen. Das zeigten auch die Erfahrungen des 9-Euro-Tickets.
“Auch das Beispiel Österreich zeigt, dass ein 365-Euro-Ticket auf hohe Akzeptanz stößt.” Neben der Ticketgestaltung müsse der Bund allerdings auch seine Anstrengungen für einen besseren Ausbau von Bussen und Bahnlinien vorantreiben. “Die bisherigen Mittel reichen leider nicht”, so Landsberg.
“Die Verstetigung muss langfristig ansetzen, da die meisten Projekte einen langen Vorlauf haben.” Die Landkreise warnten unterdessen vor einer Fortführung des 9-Euro-Tickets. “Von Vorschlägen zur Verlängerung des 9-Euro-Tickets und auch von Nachfolgemodellen wie einem 365-Euro-Jahresticket halte ich nichts”, sagte Landkreistagspräsident Reinhard Sager den Zeitungen. “Damit ist viel staatliches Geld verbrannt worden.” Dieses hätte “wirkungsvoller” in Taktung und Ausstattung investiert werden können.