STUTTGART | Die Deutsche Bahn kann einen Haken an eines der langwierigsten und auch aufwendigsten Planungskapitel des Projekts Stuttgart 21 machen: Die Arbeiten für den Bau des wichtigen Abstellbahnhofs im Stadtbezirk Untertürkheim haben begonnen. Die Bahn hatte mehrere Anläufe genommen, um eine Baugenehmigung zu bekommen.
Die dagegen erhobenen Klagen haben das Vorhaben ebenso wenig gebremst wie die Auflage, rund 8.600 Mauereidechsen mit der Hand umzusiedeln, weil sie auf dem nicht mehr genutzten Bahngelände lebten. Damit ist der vorletzte der acht Abschnitte von Stuttgart 21 in Arbeit, wie die Deutsche Bahn am Dienstag mitteilte. Die Anbindung der Gäubahn an den Flughafen fehlt weiterhin.
Auf dem Gelände des früheren Rangierbahnhofs zwischen Stuttgart-Bad Cannstatt und Stuttgart-Untertürkheim soll ein moderner Abstellbahnhof entstehen. Insgesamt werden auf knapp zwölf Hektar Fläche 8,5 Kilometer Gleis für 33 Abstellgleise verlegt. Auf diesen werden nach der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 Züge abgestellt. Der neue Abstellbahnhof ersetzt die bisherige Einrichtung am Rosensteinpark.
Der Bahnhof in Untertürkheim ist wichtiger Teil des sogenannten Ringkonzepts, das den milliardenschweren neuen Tiefbahnhof in Stuttgart zum Durchgangsbahnhof macht. Dort soll auch eine 400 Meter lange Anlage gebaut werden, mit der die Züge innen gereinigt werden können. Allerdings kritisieren Gegner seit langem die Lärmbelastung und den mangelnden Artenschutz.