Verkehrsvertrag für Elbe-Spree-Netz unterzeichnet – ODEG ab Dezember auf mehreren Linien unterwegs


BRANDENBURG AN DER HAVEL | Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) übernimmt ab Mitte Dezember den Regionalverkehr auf mehreren Linien im Elbe-Spree-Netz. Der dazugehörige Verkehrsvertrag wurde am Donnerstag zwischen den Aufgabenträgern der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowie dem Eisenbahnunternehmen unterzeichnet.

Das Netz Elbe-Spree ist eine Weiterführung des bisherigen Stadtbahn-Netzes in der Region Berlin-Brandenburg, dessen Verkehrsverträge Ende des Jahres auslaufen. Ab dem 11. Dezember wird die ODEG den Zugverkehr auf den Linien RE 1, RE 8, RB 17, RB 33, RB 37 und RB 51 betreiben. Den Zuschlag erhielt das Unternehmen Anfang 2019. Seither habe man sich intensiv auf die bevorstehende Betriebsaufnahme vorbereitet, sagte ODEG-Chef Stefan Neubert.

Der neue Verkehrsvertrag hat eine Laufzeit von zwölf Jahren und umfasst eine deutlich höhere Verkehrsleistung mit dichterer Taktung und längeren Zügen. Die ODEG-Züge des RE 1 fahren ab dem Fahrplanwechsel 2022/2023 erstmals in der Region drei Mal pro Stunde in Spitzenzeiten zwischen Brandenburg (Havel) und Frankfurt (Oder).

Präsentiert wurde im Rahmen der Vertragsunterzeichnung auch eines der neuen Fahrzeuge vom Typ Desiro HC des Zugherstellers Siemens Mobility. Die neuen sechsteiligen Züge bestehen aus zwei angetriebenen einstöckigen Endwagen und vier doppelstöckigen, nicht angetriebenen Mittelwagen. Durch die speziell beschichteten Zugfensterscheiben soll ein besserer Netzempfang gewährleistet werden. Außerdem verfügen die Neufahrzeuge über breitere Zugtüren, Stellflächen für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen sowie WLAN und Steckdosen im gesamten Zug.

Die neuen Züge böten einen „weiteren Qualitätsschub auf der Verbindung in die Hauptstadt“, sagte Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens. „Damit schaffen wir gute Argumente sich auf dem Weg in die Hauptstadt für den Zug zu entscheiden.“ Guido Beermann, Infrastrukturminister des Landes Brandenburg, ergänzte: „Mit der Angebotserweiterung ab Dezember 2022 können fünf Millionen Zugkilometer mehr gefahren werden. Das bringt viele Verbesserungen insbesondere auch im ländlichen Raum. Außerdem profitieren die Fahrgäste auf den Strecken dieses neuen Netzes von den modernen Fahrzeugen und mehr Service.“

Mehr und längere Züge ab Dezember auf der Bahnlinie RE1


EVN | Foto: ODEG