GLAUCHAU | Eine Gruppe von Rechtsextremen hat am Sonntag am Bahnhof in Glauchau (Sachsen) einen Zug unter anderem mit Steinen angegriffen.
Laut Medienberichten handelte es sich um einen Regionalzug der Linie RB 30, in dem sich Demonstranten aus Dresden befanden, die auf dem Weg nach Zwickau zu einem Protest gegen einen rechtsextremen Aufmarsch waren. Mitreisende aus dem Zug filmten die Attacke der überwiegend vermummten Angreifer.
Polizeiangaben zufolge seien 37 Personen aus dem rechten Lager in Gewahrsam genommen worden. Zwei Personen erlitten demnach leichte und eine Person schwere Verletzungen. Die Beamten ermitteln wegen schweren Landfriedensbruchs, wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Körperverletzung.
Ein Angreifer in Glauchau hatte den Hitlergruß gezeigt, ein weiterer trug einen Gürtel mit einem Hakenkreuz, wie ein Sprecher sagte. Der Bahnhof war nach Angaben der Bundespolizei für gut 40 Minuten gesperrt.
Zuvor hatte es am Hauptbahnhof in Chemnitz Flaschenwürfe gegeben. Demonstranten, die unterwegs zur Kundgebung des Dritten Wegs gewesen seien, hätten in einen Zug einsteigen wollen. Die Polizei habe sie zurückgehalten, weil der Zug bereits mit Gegendemonstranten besetzt gewesen sei, teilte die Bundespolizei mit.
Auf Twitter gab es Kritik am Einsatz der Polizei, die aus Sicht mancher Nutzer nicht genug Präsenz an den Bahnhöfen zeigte. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte, dass sich solche Angriffe nicht verhindern ließen. „Wir können nicht an allen Bahnhöfen präsent sein, sonst haben wir keine Kräfte mehr für den eigentlichen Einsatzort.“