Meridian-Zug in München durch herabhängendes Stromkabel gestoppt – Bundespolizei ermittelt

Foto: © Bundespolizei

Am Freitagabend (28. April 2017) wurde in München ein Meridian-Zug der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) beschädigt, als er am Südring auf der Fahrt zum Ostbahnhof in ein in die Oberleitung hängendes und in den Gleisen liegendes Stromkabel fuhr. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen wegen Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr aufgenommen.


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Auf der Fahrt von München nach Rosenheim wurde der Meridian M79491 gegen 21 Uhr am Münchner Südring von einem in die Oberleitung hängendem und im Gleis liegendem Stromkabel bei Bahnkilometer 6,6 gestoppt. Der Triebfahrzeugführer leitete zunächst eine Schnellbremsung ein und kontrollierte den Zug auf mögliche Beschädigungen. Anschließend setzte er seine Fahrt nach Fahrplan fort. Nach erster Inaugenscheinnahme von DB-Verantwortlichen wurden mehrere hundert Meter Kabel im Gleisbereich liegend sowie in der Oberleitung hängend festgestellt. Ermittlungen der Bundespolizei ergaben, das Unbekannte die einzelnen Kabelstränge ins Gleisbett bzw. in die Oberleitung geworfen haben müssen.

Die einzelnen Kabelstränge waren über ca. 200 Meter im Gleisbett verteilt und waren bereits sichtbar von zuvor durchfahrenden Zügen überfahren worden. Der betroffene Meridian M794910 überfuhr die Kabel und nahm zudem mit dem Stromabnehmer das an der Oberleitung hängende Kabel mit. Beim Zusammenprall mit dem Kabel wurde eine Seitenscheibe des Meridians beschädigt.

Zunächst leuchtete die Feuerwehr den Einsatzort aus, da von den Einsatzkräften das in der Oberleitung hängende Kabel nicht geborgen werden konnte, musste dies ein angeforderter Turmwagen der Deutschen Bahn übernehmen. Nach Eintreffen des Turmwagens konnte das Kabel aus der Oberleitung geholt werden. Die Oberleitung selbst wurde nicht beschädigt. Nachdem alle Maßnahmen vor Ort abgeschlossen waren, wurde die Bahnstrecke am Samstagmorgen (29.April) gegen 01:30 Uhr für den Zugverkehr wieder freigegeben.

Durch den Kabelwurf entstand ein Kurzschluss in der Gleisbelegungsanlage, der für eine dauerhafte Rotausleuchtung im betroffenen Bereich sorgt. Die betrieblichen Auswirkungen werden voraussichtlich noch bis Dienstag andauern, jedoch zu keinen größeren Behinderungen im Bahnverkehr führen. Der Gesamtschaden an dem betroffenen Meridian kann derzeit noch nicht beziffert werden und ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Ebenso unklar ist, woher die mehreren hundert Meter Kabel stammten bzw. wer diese in die Oberleitung und ins Gleis warf? Die Bundespolizei, die Ermittlungen wegen Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr aufgenommen hat, klärt zudem, ob andere, ähnliche Vorfälle in den letzten Wochen mit diesem Vorfall im Zusammenhang stehen.


red/BPol

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