Deutschlandticket lässt Züge in Niedersachsen voller werden

Mehr Menschen, längere Strecken: Niedersachsens Nahverkehr boomt. Laut der Landesnahverkehrsgesellschaft stieg die Nachfrage nach Fahrten mit Regionalzügen seit 2019 um fast ein Viertel.

Das Deutschlandticket hat den Bahnverkehr in Niedersachsen spürbar belebt: In den Regionalzügen der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) stieg die Nachfrage von 2019 bis 2024 um 23,1 Prozent – deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt von 13 Prozent, wie aus einer aktuellen Auswertung hervorgeht. Das LNVG-Netz umfasst große Teile Niedersachsens, allerdings nicht die Region Hannover und den Großraum Braunschweig.

“Es gibt mehr Fahrgäste, und die Fahrgäste legen längere Strecken mit den Zügen zurück”, sagte LNVG-Geschäftsführerin Carmen Schwabl. Als Hauptgrund nennt sie das bundesweit gültige Deutschlandticket und ein dichteres Zugangebot. “Wir sehen vor allem in den langlaufenden Regional-Express-Linien mehr Fahrgäste”, sagte Schwabl. Zudem seien neue Taktverbindungen wie die RB 47 zwischen Uelzen und Braunschweig hinzugekommen.

Nach Einschätzung des Verkehrsministers Grant Hendrik Tonne ist das Deutschlandticket “ein großer Erfolg”. Bundesweit nutzten es 13,5 Millionen Kunden. “Neben dem passenden Angebot muss Mobilität auch bezahlbar sein”, betonte der SPD-Politiker. Durch die Beteiligung des Bundes bis 2030 sei das Ticket “zukunftsfest”. Niedersachsen wolle den Aufwärtstrend nutzen und weitere Bahnstrecken reaktivieren.

Mehr Fahrgäste am Wochenende

Für den Vergleich hat die LNVG sogenannte Personenkilometer herangezogen – also die Zahl der Reisenden multipliziert mit der zurückgelegten Strecke. Im eigenen Zuständigkeitsgebiet stieg dieser Wert von 3,2 auf 3,94 Milliarden. Landesweit nahm er von 4,8 auf 5,58 Milliarden Personenkilometer zu. Nach LNVG-Angaben verlagert sich die Nachfrage zunehmend auf Wochenenden: Freitage, Samstage und Sonntage sind inzwischen stärker ausgelastet als klassische Werktage.

dpa