In diesem Jahr wächst das Schienennetz der Deutschen Bahn wohl nur um 44 Kilometer. Ein deutlicher Ausbau ist dagegen beim Straßennetz festzustellen.
Wie aus einer Auswertung des Verbands Die Güterbahnen hervorgeht, werden 2025 insgesamt wohl nur 44 Kilometer neue Bahnstrecke in Betrieb genommen. Das Straßennetz wachse dagegen erneut um etwa 9.000 Kilometer, moniert der Verband der privaten Güterbahnen.
“Seit Jahrzehnten versprechen Bundesregierungen den Ausbau der Schiene – und liefern Beton für die Straße”, sagte Geschäftsführer Peter Westenberger dem Tagesspiegel. “Das Missverhältnis ist grotesk.” Neben der lange ignorierten Alterung des bestehenden Netzes habe auch der minimale Ausbau das derzeitige Qualitätschaos mitverursacht, so Westenberger.
Die neugebauten 44 Kilometer verteilen sich auf vier Strecken. 17 Kilometer lang ist der fertiggestellte Wiederaufbau der Dresdner Bahn von Berlin-Südkreuz nach Blankenfelde, mit der die Fahrt von Berlin zum Flughafen BER und nach Dresden beschleunigt wird. In Sachsen wurden zwischen Zeithain und Leckwitz zehn Kilometer neugebaut, in Bayern sind zwischen Eggolsheim und Strullendorf elf Kilometer neu entstanden und in Baden-Württemberg zwischen Mühlheim und Schliengen sechs Kilometer.
Bei der Vorstellung des aktuellen Bundesverkehrswegeplans hatte der damalige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) 2016 versprochen, dass bis 2030 im “vordringlichen Bedarf” 3.121,5 Kilometer neue Schienenwege gebaut werden. Doch bis heute wurden laut dem Verband Die Güterbahnen nur 540,5 Kilometer zusätzliche Schienenstrecke geschaffen. Dabei handele es sich teilweise aber auch um modernisierte Bestandsstrecken, die etwa elektrifiziert wurden, so der Verband.
dts Nachrichtenagentur / EVN
