Vor der Verkehrsministerkonferenz am Donnerstag hat der Sozialverband Deutschland langfristige finanzielle Sicherheit durch Bund und Länder für das Deutschlandticket gefordert. Hessens Minister Mansoori stellt sich hinter das Ticket und fordert einen klaren Preismechanismus.
Kurz vor den Gesprächen der Länderverkehrsminister über den künftigen Preis des Deutschlandtickets hat der Sozialverband Deutschland (SoVD) eine langfristige finanzielle Sicherheit durch Bund und Länder für das ÖPNV-Abo gefordert. “Die Finanzierungsdebatte zum Deutschlandticket muss nun dringend überwunden werden”, sagte die SoVD-Vorstandschefin Michaela Engelmeier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). “Gemeinsam mit unseren Partnern im ‘Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende’ fordern wir daher Bund und Länder auf, die langfristige Finanzierung des Deutschlandtickets endlich abzusichern und es preisstabil zu etablieren.”
Engelmeier plädierte darüber hinaus für “umfassende Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr und ein begleitendes, bundesweit gültiges Sozialticket”. Nur so entfalte das Deutschlandticket seine enormen Potenziale für eine zukunftsfähige, klimafreundliche und sozial gerechte Mobilität, so Engelmeier weiter.
Hessens Verkehrsminister für transparenten Mechanismus
In der Preisdebatte um das Deutschlandticket fordert Hessens Verkehrsminister Kaweh Mansoori (SPD) einen transparenten Mechanismus, mit dem der Betrag ermittelt werden sollte. “Das Deutschlandticket hat Millionen Menschen mobiler gemacht – das darf kein Strohfeuer sein”, teilte er auf dpa-Anfrage in Wiesbaden mit. “Damit es bleibt, braucht es langfristige Verlässlichkeit und nicht monatlich neue Diskussionen.” Daher müsse der Preis langfristig über einen transparenten Mechanismus gebildet werden.
“Ich stehe zum Deutschlandticket – es muss aber für alle bezahlbar bleiben”, bekräftigte Mansoori. Fahrgäste dürften nicht jedes Jahr aufs Neue verunsichert werden. “Die Kostensteigerungen müssen zwischen Bund, Ländern und Fahrgästen fair verteilt werden”, ergänzte der Verkehrsminister. “Das heißt aber auch, dass der Ticketpreis nicht eingefroren werden kann.”
Beim Deutschlandticket droht eine Preiserhöhung
Millionen von Nutzern müssen sich auf eine Preiserhöhung beim Deutschlandticket einstellen. Die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Katrin Eder (Grüne) sagte der dpa: “Wir wollen das Deutschlandticket retten. Leider wird das vermutlich nur über eine Preiserhöhung möglich sein, weil der Bund seine Versprechungen aus dem Koalitionsvertrag nicht einlöst.”
Dem Vernehmen nach könnten die Nutzer im kommenden Jahr 62 bis 64 Euro pro Monat zahlen müssen, wie im Vorfeld der Sonderverkehrsministerkonferenz zu hören war. Der Preis des Deutschlandtickets war zu Jahresbeginn von 49 auf 58 Euro gestiegen. Dem Vernehmen nach droht im neuen Jahr ein weiterer Preisanstieg.
EVN / dts Nachrichtenagentur / dpa
