Eisenbahngewerkschaft fordert Strom- und Dieselpreisbremse für Verkehrsbranche


BERLIN | Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert eine Strom- und Dieselpreisbremse für Verkehrsunternehmen.

“Unter den hohen Energiepreisen leiden auch die Verkehrsunternehmen”, sagte EVG-Chef Martin Burkert dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Wir brauchen daher eine Strom- und Diesel­preis­bremse für Bahnen und Busse sowie eine Entlastung durch die Abschaffung der Stromsteuer.” Die EVG werde sich auf Bundesebene und innerhalb der Konzertierten Aktion für ein “Entlastungs­paket” für die Verkehrs­unternehmen einsetzen.

Am Montag treffen sich die Spitzen von Wirtschafts­verbänden und Gewerk­schaften im Rahmen der Konzertierten Aktion mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Am Mittwoch kommt der Kanzler mit den Regierungschefs der Bundesländer zusammen.

Die Stromkosten hätten sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt, der Dieselpreis sei dagegen “nur” um etwa 40 Prozent angestiegen, sagte Burkert. Das führe aktuell sogar zu klimaschädlichen Entwick­lungen, dass vermehrt Diesel­fahrzeuge anstatt Elektroloks und -busse eingesetzt würden. “Wenn Güterzüge mit Diesel gefahren werden, weil Strom zu teuer ist, halte ich das für Klima-Irrsinn”, so der neue EVG-Vorsitzende. “Schienenverkehr wird unbezahlbar, wenn die Preise auf die Kunden umgelegt werden. Daher muss die Bundesregierung jetzt handeln.”

Allein im DB-Konzern werde von Mehrkosten von bis zu 2 Milliarden Euro ausgegangen, die sonst durch Preiserhöhungen im Güter- und Personen­fern­verkehr umgelegt werden müssten. Für den Nahverkehr fordert die Branche 1,65 Milliarden mehr Regionali­sierungs­mittel als Ausgleich für die Energie­preis­steigerungen. Auch darüber wird bei der Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch verhandelt.


EVN / dts Nachrichtenagentur | Foto: Imago / Gottfried Czepluch

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