Er gilt als “Vater der Eisenbahn”: George Stephenson wurde am 9. Juni 1781 geboren und wäre heute 235 Jahre alt.
Der britische Ingenieur George Stephenson (1781–1848) gilt heute allgemein als “Vater der Eisenbahn”. Er entwickelte gemeinsam mit Sohn Robert Stephenson (1803–1859) die ersten verwendbaren Lokomotiven, die mit Dampfmaschinen angetrieben wurden und sich spurgeführt auf Schienen fortbewegten. Im Nordosten Englands wurde der Experte für Dampfmaschinen seinerzeit auch “Maschinendoktor” genannt.
Vorgeschichte
Bevor überhaupt an eine Eisenbahn zu denken war, entwickelte Thomas Newcomen 1712 die erste verwendbare Dampfmaschine. Mit ihr war es möglich Wasser in einem Bergwerk abzupumpen. 1769 verbesserte James Watt den Wirkungsgrad der Newcomenschen Dampfmaschine erheblich. 1804 baute dann Richard Trevithick die erste auf Schienen fahrende Dampflokomotive. Sie erwies sich als funktionsfähig, allerdings zerbrachen die gusseisernen Schienen unter der Last der Lokomotive, da sie für dieses Gewicht nicht ausgelegt waren. Einige Jahre später, 1814, kamen dann die ersten erfolgreichen Dampflokomotiven mit Adhäsionsantrieb auf einer Grubenbahn in Nordengland zum Einsatz. Die beiden Dampflokomotiven des Herstellers Wylam Colliery hatten die Namen “Puffing Billy” und “Wylam Dilly”. Im selben Jahr baute George Stephenson auch die Dampflokomotive “Mylord”.
Gründungsjahre der Eisenbahn
Am 27. September 1825 erfolgte zwischen Stockton und Darlington (England) die Jungfernfahrt der ersten maschinenbetriebenen Eisenbahn der Welt, auf der Passagiere mit einer Dampflokomotive befördert wurden. Die “Locomotion No. 1” ist eine Entwicklung des Ingenieurs George Stephenson. Die Spurweite betrug damals bereits 1.435 mm (4 Fuß 8½ Zoll) – die heutige Normalspur die auch in Deutschland verwendet wird. Sie wurde früher auch als “Stephenson-Spur” bezeichnet. Auf der Strecke zwischen Liverpool und Manchester wurde 1829 die von George und Robert Stephenson entwickelte Dampflokomotive “The Rocket” eingesetzt, die sich gegen vier Konkurrenten durchsetzte und den Wettbewerb als einzige ohne Ausfall überstand.
Sohn Robert Stephenson setzte die Arbeit seines Vaters fort. Die erste im Jahr 1835 in Deutschland eingesetzte Dampflokomotive “Adler” stammte ebenfalls aus der Produktion der Lokomotivenfabrik Robert Stephenson and Company in Newcastle.
(red)