Kinder im Gleisbereich zwingen Regionalbahn zur Schnellbremsung

© Bahnblogstelle

Bislang unbekannte Kinder haben den Lokführer einer Regionalbahn kurz nach Abfahrt im Bahnhof Gaildorf West am Mittwochnachmittag (14. Februar 2018) gegen 16:40 Uhr zu einer Schnellbremsung gezwungen. Der Lokführer fuhr zu diesem Zeitpunkt mit etwa 60 km/h in Richtung Stuttgart, als er auf Höhe des Kappelbergtunnels vier bis fünf Kinder im Gleisbereich erkannte. Nach Einleitung einer Schnellbremsung sowie Abgabe mehrerer Achtungspfiffe entfernten sich die Kinder im Alter von etwa zehn bis zwölf Jahren aus dem Gefahrenbereich. Anschließend informierte der Lokführer die Bundespolizei. Polizeibeamte der Landespolizei unterstützten die Suche nach den Kindern, welche allerdings nicht mehr angetroffen werden konnten. Laut Angaben des Lokführers soll eines der Kinder ein Handy im Gleisbereich benutzt haben.

Die Reisenden im Zug wurden durch die Schnellbremsung nach jetzigen Erkenntnissen nicht verletzt. Durch die Gleissperrungen in der Zeit von 16:41 Uhr bis 17:11 Uhr kam es zu bahnbetrieblichen Verzögerungen. Das Bundespolizeirevier Heilbronn ermittelt nun wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und nimmt sachdienliche Hinweise zum Vorfall unter der Telefonnummer 071318882600 entgegen.

Bundespolizei warnt vor Gefahren auf Bahnanlagen

Die Bundespolizei weist in diesem Zusammenhang daraufhin, dass Aufenthalte im Gleisbereich lebensgefährlich sind. Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden. Selbst bei einer sofort eingeleiteten Schnellbremsung kommen Züge erst nach mehreren hundert Metern zum Halt. Ein besonders leichtsinniges und gefährliches Phänomen, insbesondere bei Jugendlichen, sind Selfies im Gleisbereich. Bahngleise als Symbol für den Lebensweg, Fernweh, unzertrennliche Freundschaft oder ewige Liebe sollen hierbei offenbar die Motive prägen. Besonders bei jungen Mädchen spielt diese Selbstdarstellung in den Onlinenetzwerken eine große Rolle. Ein solches Verhalten kann zu tragischen Unfällen führen. Beim fotografieren verliert man seine Umgebung und die Gefahren die dort lauern ohnehin sehr schnell aus dem Blick. Die Aufmerksamkeit ist auf das Selfie gerichtet und Umgebungsgeräusche werden nahezu nicht mehr wahrgenommen.


red/BPol

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