Im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg hat die S-Bahn Berlin ein erweitertes Sicherheitskonzept entwickelt. Das Unternehmen will damit mehr Präsenz und eine schnellere Erreichbarkeit des Sicherheitspersonals gewährleisten. Am heutigen Montag wurde dazu Berlins erste S-Bahnwache im Bahnhof Gesundbrunnen eröffnet. In den kommenden Wochen sollen weitere S-Bahnwachen auf den Bahnhöfen Westkreuz, Ostkreuz, Schöneberg und Friedrichstraße folgen.
Zur Eröffnung der ersten S-Bahnwache, die sich in der Verteilerebene oberhalb der Bahnsteige im Bahnhof Gesundbrunnen befindet, waren am Montag (22. Januar 2018) Jens-Holger Kirchner (Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz), Ines Jesse (Staatssekretärin im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg), Thomas Striethörster (Präsident der Bundespolizeidirektion Berlin) sowie Alexander Kaczmarek (Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Berlin) und S-Bahn-Chef Peter Buchner erschienen.
Die neuen S-Bahnwachen auf fünf Kreuzungsbahnhöfen im Berliner S-Bahn-Netz sollen künftig rund um die Uhr eine ständige Erreichbarkeit für Kundenanfragen in Sachen Service und Sicherheit bieten. Zudem wolle das Unternehmen eine höhere Präsenz auf den S-Bahnhöfen und in den Zügen zeigen. Mit dem neuen Einsatzkonzept finden etwa doppelt so viele Begleitfahrten statt, als bisher, teilt die DB mit. Diese sollen schwerpunktmäßig abends und nachts erfolgen. Waren bisher innerhalb von 24 Stunden bis zu 250 Sicherheitskräfte im S-Bahn-Bereich unterwegs, seien es nach dem neuen Konzept bis zu 340.
„Unsere Sicherheitskräfte sollen zu jeder Zeit dafür sorgen, dass alle Fahrgäste immer mit gutem Gefühl unterwegs sind. Wir wollen die grundsätzlichen Regeln, die für ein geordnetes Miteinander unerlässlich sind, konsequent durchsetzen“, sagte S-Bahn-Chef Peter Buchner. Objektiv sei S-Bahn-Fahren bereits sehr sicher. Doch vor allem abends, nachts und am Wochenende sollen die Sicherheitskräfte auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste stärken.
Eine erfolgreiche Bilanz zieht die S-Bahn Berlin nach dem versuchsweisen Einsatz von Sicherheitsstreifen mit Schutzhund. Gerade in schwierigen Situationen können sich Streifen mit Hund besser durchsetzen. Künftig unterstützen bis zu 20 speziell ausgebildete Hunde die Arbeit der Sicherheitsteams.
Über 650 Sicherheitskräfte in Berlin
Für Sicherheit und Ordnung auf Bahnhöfen und in Zügen setzt die Deutsche Bahn im Raum Berlin nunmehr insgesamt mehr als 650 Sicherheitskräfte ein. Ihre Hauptaufgabe ist die konsequente Durchsetzung der Beförderungsbedingungen in den Zügen und des Hausrechts auf Stationen und anderen Anlagen des S-Bahn-Netzes. Sicherheitskräfte haben keine hoheitlichen Befugnisse, können aber im Rahmen des Jedermannsrechts (§ 127 StPO) gegen Straftäter vorgehen.
Aktuell bildet die Deutsche Bahn in Berlin und Brandenburg 70 junge Menschen zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit aus. Zum 1. September 2018 will das Unternehmen weitere 30 Auszubildende einstellen.
Eine Sicherheitszentrale, die rund um die Uhr mit zwei Mitarbeitern besetzt ist, koordiniert die Einsätze der Sicherheitskräfte. Diese arbeitet zudem eng mit den DB-Leitstellen zusammen, um auch Auswirkungen auf den Zugbetrieb zu minimieren. Ein kurzer Draht zur Bundespolizei sorgt dafür, dass Sicherheitskräfte bei Bedarf schnell Unterstützung von Polizeibeamten bekommen.
red/DB