Nur wenige Stunden nachdem der CDU-Verkehrsminister seine neuen Kandidaten für die Bahn-Führung vorgestellt hat, gibt es bereits Streit darum. Der Koalitionspartner SPD zeigt sich irritiert.
SPD-Fraktionschef Matthias Miersch hat Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) gemahnt, den Streit um die Neubesetzung der Bahn-Spitze rasch zu beenden. “Etwas irritiert bin ich aktuell über die Meldung, was die Vorstandswahlen angeht”, sagte Miersch am Rande einer Parteisitzung im Bundestag. “Ich bin davon ausgegangen, dass mit den maßgeblichen Playern die Dinge vorher auch abgestimmt und rückgekoppelt sind. Insofern hoffe ich, dass der Minister sehr schnell zu einer Klärung beitragen wird”, so Miersch.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte angekündigt, im Aufsichtsrat gegen die nur wenige Stunden vorher von Verkehrsminister Schnieder präsentierten neuen Personalien für die Bahn-Führung zu stimmen. Vor allem die Nominierung des ehemaligen DB-Netz-Vorstandes Dirk Rompf für die Infrastrukturtochter DB InfraGo stößt auf Widerstand bei der Gewerkschaft.
Miersch: Fragezeichen auch beim Thema Pünktlichkeit
Miersch warnte vor einem Führungs-Vakuum in der Bahn-Spitze. Das könne man in dieser Phase nicht gebrauchen.
Auch in Bezug auf die vom Verkehrsminister vorgestellte Bahnstrategie betonte Miersch, diese werde man im Parlament noch sehr aufmerksam diskutieren. Vor allem beim Thema Pünktlichkeit sehe er “noch ein paar Fragezeichen” – “weil ich den Eindruck habe, dass das nicht so ambitioniert ist, wie es ambitioniert sein könnte”.


dpa