Scharfe EVG-Attacke gegen Söder – Burkert: „Weniger Food-Content, mehr Zug-Content“

Beim Eisenbahnertag der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Nürnberg hat der EVG-Chef Martin Burkert den bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder hart attackiert. Söder hatte zuletzt mit der Aussage überrascht, man habe sich in Deutschland in den letzten Jahren zu sehr auf die Schiene fixiert.

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„Söder hat offenbar verpennt, dass die drei CSU-Verkehrsminister Ramsauer, Dobrindt und Scheuer vor allem eines fixiert haben: Ortsumgehungen und Autobahnausfahrten in ihren Wahlkreisen“, so Burkert. „Ich wünsche mir von Söder weniger Food-Content und endlich mehr Zug-Content.“

Hauptthema beim Eisenbahnertag war die Infrastruktur in Deutschland. Burkert mahnte mit Blick auf die desolate Situation der Schiene, dass mehr finanzielle Mittel für Sanierung und Ausbau bereitgestellt werden müssen. Auch Gast Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn, betonte: “Mir wird häufig gesagt: Macht es doch so wie in der Schweiz.” In der Schweiz werde aber für die Schiene pro Kopf vier Mal so viel Geld ausgegeben, wie in Deutschland – und das seit 30 Jahren, sagte der DB-Infrastrukturvorstand. Sowohl Huber als auch Burkert machten sich zudem erneut für die Fortführung der Generalsanierungen stark. „Wir müssen jetzt, nach Jahrzehnten der Flickschusterei, die Sanierung endlich richtig machen“, so Burkert. Die Belastungen für die Kundinnen und Kunden müsse man aber durch einen Fokus auf den Service ausgleichen. „Deswegen ist für mich klar: Wir brauchen mehr und nicht weniger Personal im Kundenkontakt.“

Der Eisenbahnertag auf dem Nürnberger Volksfest hat dieses Jahr zum 15. Mal stattgefunden. Es waren knapp 400 Eisenbahnerinnen und Eisenbahner anwesend.

EVN (redaktionell bearbeitet / Quelle: EVG)