Hamburger Hochbahn deutlich weniger kostendeckend unterwegs


Das Deutschlandticket beschert der Hamburger Hochbahn mehr Fahrgäste. Allerdings zahlen sie für ihre Fahrten weniger. Das Unternehmen ist darum stärker auf öffentliche Förderung angewiesen.

Die Hamburger Hochbahn hat im vergangenen Jahr die Zahl ihrer Fahrgäste um 4,6 Prozent auf 551 Millionen gesteigert. Das sei ein Rekord, sagte der Vorstandsvorsitzende Robert Henrich. Der Umsatz erhöhte sich um 14 Prozent auf 669,6 Millionen Euro. “Wir sind auf dem richtigen Weg”, so Henrich.

Allerdings sank die Kostendeckung deutlich. Finanzierte sich das städtische Unternehmen nach Angaben von Finanzvorstand Merle Schmidt-Brunn im Jahr 2019 noch zu 93 Prozent aus den Zahlungen seiner Kunden, so lag dieser Wert im vergangenen Jahr nur noch bei knapp 73 Prozent.

Das Geschäftsjahr 2024 sei von steigenden Kompensationszahlungen für das Deutschlandticket geprägt gewesen, hieß es. Besonders zu Buche geschlagen seien die Ausgleichszahlungen des Senats für die kostenlosen Deutschlandtickets für Schüler in Höhe von 16,4 Millionen Euro.

Der gesamte Ausgleichsbetrag der Stadt für die Hochbahn sank aufgrund der positiven Umsatzentwicklung und Maßnahmen zur Kostenbegrenzung von 295 Millionen auf 286,6 Millionen Euro, also um rund 2,8 Prozent.

Auch die Investitionen erreichten 2024 nach Angaben der Hochbahn ein Rekordniveau: 658,4 Millionen Euro wurden investiert. Das seien knapp 70 Prozent der geplanten Ausgaben. Schmidt-Brunn sprach von einer hohen Quote. Grund für die geringeren Investitionen als geplant seien Verzögerungen bei der Anschaffung neuer U-Bahnen vom Typ DT6 und neuer Technik für den halbautomatischen Betrieb der Züge.


dpa / EVN