Zugfahren bietet sich für viele Fahrgäste perfekt an, um im Internet zu surfen oder zu arbeiten. Dafür braucht es aber auch ein gutes Netz. Der Ausbau kommt schrittweise voran.
Der Ausbau des kostenlosen WLANs in Bayerns Zügen kommt schrittweise voran. “Mit Beginn des Jahres 2025 wird kostenloses WLAN sogar für mehr als 80 Prozent der Fahrgäste im bayerischen Schienenpersonennahverkehr zur Verfügung stehen”, teilte ein Sprecher des Verkehrsministeriums mit. Derzeit liege die Zahl noch knapp darunter.
Das Ausbaukonzept der Staatsregierung, bis Ende 2023 mindestens 75 Prozent der Fahrgäste im Schienennahverkehr mit kostenlosem Internet zu versorgen, sei damit erreicht, betonte der Sprecher. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Umsetzung damit hinter einem Versprechen von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) aus 2018 hinterherhinkt, sämtliche Busse und Bahnen in Bayern bis Ende 2020 mit WLAN auszustatten.
Auch die Kosten spielen eine Rolle
“Es war von vornherein das Ziel der Staatsregierung, Netze unter Berücksichtigung vertretbarer Kosten auszurüsten”, hieß es weiter. In vielen Fällen sei es bei genutzten Gebrauchtwagenfahrzeugen nicht vertretbar, sie noch umzurüsten – vor allem dann, wenn in wenigen Jahren die Umstellung auf Neufahrzeuge oder andere Fahrzeuge geplant sei.
Als Beispiele für Strecken mit kostenlosem WLAN-Angebot nannte das Ministerium die S-Bahnen in München und Nürnberg, den Regionalverkehr in Oberfranken, den Expressverkehr Ostbayern oder das Netz Chiemgau-Berchtesgaden. Bis Ende des Jahres solle das WLAN-Angebot auch im E-Netz Regensburg-Donautal, im Netz Donau-Isar und im Netz Regionalverkehr Ostbayern verfügbar sein.
Perspektivisch sollten mittel- und langfristig weitere Netze von WLAN-Angeboten profitieren, etwa Main-Spessart, die Kahlgrundbahn, das Dieselnetz Ulm, der Ringzug West inklusive München-Nürnberg-Express sowie die Bayerische Zugspitzbahn.
Grundsätzlich hänge die Verfügbarkeit eines flächendeckenden WLAN-Angebots in den Zügen des Schienenpersonennahverkehrs immer auch von der Qualität des Mobilfunknetzes entlang der Strecken ab, so der Sprecher. Fahrzeugseitig vorhandene WLAN-Systeme könnten zwar mehrere Mobilfunknetze bündeln und somit Versorgungslücken abmildern, der entscheidende Einflussfaktor bleibe jedoch die Netzabdeckung. Hier obliege der Ausbau und Betrieb der erforderlichen Mobilfunknetze den Mobilfunknetzbetreibern und dem Bund.
dpa