Linke in Thüringen: Preiserhöhung für Deutschlandticket wäre falsches Signal


Für Thüringens Linken-Spitze ist eine mögliche Preiserhöhung für das Deutschlandticket ein fatales Zeichen. Sie machen einen Vorschlag zur weiteren Finanzierung des Angebots.

Die Landesvorsitzenden der Linken sehen in einer Preiserhöhung für das Deutschlandticket ein falsches Signal für bezahlbare Mobilität und die Verkehrswende. “Die Ankündigung mehrerer Länder, den Preis anzuheben, trägt die gute Idee des Tickets zu Grabe”, heißt es in einer Mitteilung der Landesvorsitzenden Ulrike Grosse-Röthig und Christian Schaft zusammen mit dem Linken-Spitzenkandidaten Brandenburgs, Sebastian Walter. Perspektivisch sollte das Ticket nicht teurer, sondern billiger werden. Zur Finanzierung des Tickets könnte etwa durch eine Deckelung beim Dienstwagenprivileg Geld frei gemacht werden, so der Vorschlag des Trios.

Dass das Deutschlandticket teurer wird, gilt quasi als sicher. Am Montag wollen die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder sich auf einen neuen Preis einigen. Nach Ansicht des bayerischen Verkehrsministeriums muss der Preis ab 2025 auf 64 Euro angehoben werden, um die Kosten zu decken. Andere Länder sind zurückhaltender. Wie die dpa aus Länderkreisen erfuhr, geht die Tendenz eher zu 54 bis 59 Euro.

Das Dienstwagenprivileg ist ein steuerlicher Vorteil für Menschen, die ihren Dienstwagen auch privat nutzen können. Nach Schätzungen kostet es den Staat durch geringere Steuereinnahmen jährlich einen Milliardenbetrag. Allerdings sind Dienstwagen ein wichtiges Marktsegment für einige der großen deutschen Autohersteller.

Das Deutschlandticket für 49 Euro im Monat gilt seit dem 1. Mai 2023. Es berechtigt bundesweit zur Fahrt in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs, nicht aber in Fernzügen. Das Ticket ist als Abonnement gedacht, aber monatlich kündbar. Für Pendler besonders in Ballungsräumen ist es häufig günstiger als bisherige Zeitkarten.


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dpa