BERLIN | Die Ankündigung des Bahnkonzerns, in den kommenden Jahren 30.000 Stellen abzubauen, sieht die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kritisch.
„Hände weg vom Personalabbau im operativen Bereich – dieser muss im Gegenteil gestärkt werden“, forderte die Gewerkschaft am Freitag. Grundsätzlich spreche nichts dagegen, wenn die DB AG Prozesse und Strukturen im Unternehmen auf den Prüfstand stelle und hinterfrage. Jede Personalanpassung müsse laut EVG aber durch klare Maßnahmen hinterlegt sein. Auch müsse sie planbar und sozialverträglich sein.
Unbeantwortet bleibt nach Ansicht der Gewerkschaft die Frage, wie es die DB schaffen will, mehr Schienenverkehr mit weniger Menschen zu betreiben. Nur durch das Engagement der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner werde unter schwierigsten Rahmenbedingungen das System derzeit aufrecht erhalten.
Eines der größten Probleme der Wirtschaft sei aktuell und in Zukunft der Fach- und Arbeitskräftemangel. „Die Verkehrswende ist ohne Personal unmöglich“, gibt die EVG zu bedenken. Hinzu komme, dass der demografische Wandel einen weiteren personellen Aderlass mit sich bringe.
Der Finanzvorstand der Deutschen Bahn, Levin Holle, hatte am Donnerstag angekündigt, dass der Konzern in den nächsten fünf Jahren den Personalbedarf um etwa 30.000 Vollzeitpersonale reduzieren will. „Wir müssen in Zukunft mehr Bahn mit weniger Menschen schaffen“, sagte er. Zugleich betonte Bahn-Chef Richard Lutz aber: Dort, wo Personal gebraucht werde, werde auch weiterhin in hohem Umfang eingestellt. Der Stellenabbau soll demnach insbesondere die Verwaltung betreffen.
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